Weißt du, was im Leben deiner Mutter oder deine Großmutter alles geschehen ist? Kannst du dich an die Gefühlsvibrationen zwischen dir und deinen Eltern erinnern? Hättest du die Kraft und die Stärke diese Erinnerungen von dir, deiner Mutter und deiner Großmutter in Romanform zu bringen? So ganz offen, schonungslos und nackt, für die ganze Welt lesbar?
Ebendies hat Nadja Spiegelman getan – 400 Seiten voller Erinnerungen, selbst wenn vielleicht nicht alle zuverlässig sind. Wahnsinn – ich bin schwer beeindruckt und ziehe echt den Hut vor ihr. Doch wollen wir überhaupt wissen, was andere Frauen erlebt haben? Wird das nicht langweilig und woraus sollen wir bitteschön den Mehrwert ziehen?
Mindestens zweimal im Jahr kommen sie via Post oder via Email oder auf beiden Wegen – die Verlagsvorschauen. Fluch oder Segen? Habe ich nicht gerade erst in den Vorschauen gestöbert? Gibt es schon wieder die neuen? Ein gemischtes Gefühl macht sich in mir breit – Vorfreude auf die vielen neuen Bücher und gleichzeitig ein wenig Trauer, denn die derzeit aktuellen Bücher sind noch gar nicht alle gelesen und besprochen und was ist mit den vielen literarischen Schätzen aus den Jahren davor? Zudem fühlt es sich merkwürdig an, mitten im Sommer zu überlegen, welche Weihnachtsbücher dringend gelesen werden sollten. Trotzdem möchte ich nicht meckern, verrate aber dennoch, dass ich die Vorschauen meist eine zeit lang unangetastet auf einem Stapel in einer Ecke liegen lasse. Mails mit Verlagsvorschauen bleiben ungeöffnet, eine kleine Flucht vor der neuen Bücherflut.
Als meine Kollegin mir erzählte, dass sie eine frisch gebackene Autorin in der Familie hat, spitzte ich meine Ohren und wurde natürlich neugierig. Kurze Zeit später kam ich mit Dresdnerin Katja Frühauf in Kontakt, die mir meine vielen Fragen gern beantwortete. Auch wenn ich das Buch selbst nicht gelesen habe, hat Katja mich unglaublich neugierig gemacht. Viel Freude beim Lesen und vor allem beim Kommentieren, denn du hast die Möglichkeit, ihr Buch zu gewinnen. (mehr …)
Die heiligen Buchmessehallen öffnen morgen ihre Türen und ich bin ab heute schon in Leipzig. Jede Messe ist anders, bunt, vor allem buchig und ich bin vorfreudig auf jeden Moment. Ich möchte dich mitnehmen & darum werde ich Bilder & kurze Fakten festhalten.
Willst du dabei sein?
Ich habe mich entschieden, hier keinen großen Vorbericht und auch keinen ausschweifenden Nachbericht zu schreiben. Alles anders, alles neu. Aus diesem Grund halte ich meine Emotionen, Eindrücke und Erlebnisse auf Instagram fest und lade dich ein, dabei zu sein.
Folge mir auf die Buchmesse in Leipzig und hole dir das buchige Paradies nach Hause. Noch besser – wenn du vor Ort bist, lass uns treffen! Ich freue mich auf dich! Zudem kannst du jederzeit Fragen stellen, mir via PN schreiben, ob ich einen bestimmten Stand fotografieren, nach einem bestimmten Buch, Autoren etc. Ausschau halten soll.
Ich bin neugierig auf dich und ich freue mich so sehr auf das große Wiedersehen mit einigen Lesern, befreundeten Bloggern und natürlich auf die ganzen 1. Begegnungen. Und ich bin natürlich gespannt, welche neuen Bücher es in den Programmen zu entdecken gibt, welche Überraschungen bei den Bloggertreffen auf mich warten und auf so vieles mehr. YEAH!
Bis gleich also! 😉
Messe du warst grandios!!!
1. Tag – LBM18- 14.03.2018
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2. Tag – LBM18- 15.03.2018
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3. Tag – LBM18- 16.03.2018
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Gruppenbild & Messemitbringselbücher
strahlendstes Gruppenbild
buchige Mitbringsel
D A N K E für D I C H / D A N KE für E U C H!
Drei Tage voller Bücher, voller Buchmenschen, wundervollen Begegnungen, ganz viel Spaß und Freude, neuen Ideen und Kooperationen und der Herbst wird buchig spannend! Wiederholung fest eingeplant. Ich freue mich!!!
BuchSaiten Blogparade (= #BSBP) – in diesem Jahr bin ich wieder dabei. Eine tolle Aktion von Petzi – Die Liebe zu den Büchern, die allerdings von Katrin von BuchSaiten gegründet wurde. 2014 habe ich bereits mitgemacht, eigentlich total schade, dass ich 2015 und 2016, warum auch immer, ausgelassen habe.
5 Fragen von Petzi, 5 Antworten und ein Bild mit allen Büchern die im Artikel vorkommen, von mir. Viel Freude beim Lesen!
BuchSaiten Blogparade 2017
Welches war das Buch in diesem Jahr, von dem ich mir wenig versprochen habe, das mich dann aber positiv überrascht hat? (und Begründung)
Welch verzwickte Frage, denn ich lese doch kein Buch, von dem ich mir von vornherein wenig verspreche. Hm… ABER ich glaube, dass vielleicht der Roman „Was man von hier aus sehen kann“ von Mariana Leky (DUMONT) passen kann. DENN ich wollte das Buch eigentlich nicht lesen, da mich zwei andere Bücher von ihr nicht wirklich begeistert haben. LETZTENDLICH haben so viele Leser davon geschwärmt, dass ich es doch gelesen habe. Danke an Sharon die es mir einfach so geschickt hat. 😉
Es ist total klasse und ich bin froh, es gelesen zu haben.
Welches war das Buch in diesem Jahr, von dem ich mir viel versprochen habe, das mich dann aber negativ überrascht hat? (und Begründung)
Ich bin darüber immer noch traurig und ich hoffte hier eigentlich die Antwort: KEINS geben zu können. LEIDER gibt es doch einen Roman der mich etwas enttäuschte und mich sogar davon abhielt, ein weiteres Buch zu lesen. Es handelt sich um das Buch „Fangirl“ (Hanser) von Rainbow Rowell. Ja, genau diese tolle Autorin, deren Roman „Eleanor & Park“ (Hanser) ich so sehr mag. Eine ganze Weile bin ich um „Aufstieg und Fall des außerordentlichen Simon Snow“ (dtv) geschlichen und habe dann für mich den Entschluss gefasst, es nicht zu lesen. Dabei sollten die zwei Bücher mit zu meinen Highlights in 2017 zählen, da ich mich im Vorfeld über die geniale Idee gefreut habe: zwei Bücher – einmal die Welt des Magiers Snow und eins mit der realen Welt von Cath und ihrer Fanfiction-Liebe zu Snow.
Es sollte wohl nicht sein…
Highlights & Lowlights
Welches war eure persönliche Autoren-Neuentdeckung in diesem Jahr und warum?
Neben einigen anderen,EINDEUTIG Lana Lux mit ihrem Werk „Kukolka“ (Aufbau Verlag). Viele mögen das Cover nicht, wie mir immer wieder zugetragen wurde. Warum eigentlich nicht? Ich mag den eindringlichen Blick, den wilden, bunten, überladenen Hintergrund und das Grün. Und du?
Die Hülle ist aber egal, denn der Inhalt ist sagenhaft und eben realer, als uns lieb ist. Mit Lana Lux habe ich mich zu ihrem Buch über Instagram ausgetauscht und ich habe mich über jede Nachricht von ihr gefreut. Ihr Roman ist einfach stark und ich freue mich auf weitere Bücher von ihr. Schreib, liebe Lana…
Welches war euer Lieblings-Cover in diesem Jahr und warum?
Es gibt viele schöne Cover. Warum ich dieses gewählt habe, ist schnell erklärt. Dieses Buch muss ich euch einfach zeigen, denn es ist eine meiner absoluten NEUENTDECKUNGEN und ein LESELIEBLING in 2017 und ich mag das Cover in grau mit dem knalligen Rosa und auch die scheinbare naturelle Idylle. Dazu noch der Titel „Die Farbe von Milch“ und der verdammt harte und schmerzende Inhalt. GRANDIOS! Danke Nell Leyshon, Danke Eisele Verlag.
Welches Buch wollt ihr unbedingt in 2018 lesen und warum?
Ich kann es kaum glauben, aber „Alice im Wunderland & Alice hinter den Spiegeln“ (Gerstenberg) in dieser genialen Wende-zweiBücherineinem-Schmuckausgabe habe ich nun schon knapp 3 Jahre und immer noch NICHT gelesen. Warum eigentlich nicht? Es gibt keine Erklärung und darum müssen sich in 2018 manche Neuerscheinungen gedulden, denn Klassiker müssen sein.
Tschüss 2017 und DANKE für den guten Lesestoff und DANKE für euch treue Leser (kommentierende & still lesende) -> auf geht es ins neue literarische 2018!
„Wir kommen„(Aufbau Verlag) von Ronja von Rönne – ich habe da ein Foto vom Buch gesehen und dort eins und dort mal einen Kommentar und dort ein Freudenschrei der Vorfreude. Und ich? Wurde neugierig. Erst habe ich gedacht: „Das Cover macht neugierig – gepaart mit dem Titel“ – habe aber nicht weiter geschaut. Dann dachte ich: „Der Autorenname zieht Kreise – wer ist diese Ronja?“ – ich habe einen zweiten Blick geworfen. Und dann dachte ich: „Oh der Postmann.“ – und halte das Buch in der Hand.
So ist manchmal das Leserleben eben. Und dann? Hab ich mich kaum bremsen können mit dem Loslesen. Hab das Buch wahllos aufgeschlagen und mal hier und mal dort einen Satz gelesen – nein, eher konsumiert. Keine Ahnung was in mich gefahren ist, an dem Tag. Sowas hab ich nie vorher gemacht. Scheinbar hat mich Ronjas „Art“ dazu animiert. Ich folge ihr auf Instagram und habe mir ihre Bilder und vor allem ihre Worte unter den Bildern angesehen – studiert. Sie schreibt anders, sie ist anders, sie ist speziell und vielleicht doch ganz normal.
Ich suche guten Stoff – anderen Buchstoff. Ich lese gern extrem, ich lese gerne außergewöhnliche Texte. Gern provozierend. Stellenweise musste ich an „Tu dir weh„ denken – ein Roman, der mich fasziniert hat und ein wenig hat mich die Schreibe von Ronja von Rönne an die Schreibe von Ilaria Palombas erinnert. Ja…irgendwie schon.
„Mein Zimmer ist sehr ordentlich. Ich habe probeweise meinen Stiftebecher zu Boden gestoßen, um zu sehen, ob ich Lust auf Aufräumen habe. Habe ich nicht.“ (Seite 13)
Wir kommen – geht es um Sex?
Wir kommen – auf in ein anderes, ein neues Leben?
Wir kommen – der Vergangenheit entgegen?
Wir kommen – eine Mischung aus Leben, Sex, Zukunft, Vergangenheit und noch so viel mehr.
Wir kommen – ich bin schnell in Ronjas Debütroman angekommen. Es war leicht, den ersten Schritt zwischen ihren Worten zu machen und dann weiter zu laufen. Nora lebt. Maja ist tot. Ihre Freundin soll es angeblich nicht mehr geben. Im Brief der vor ihr liegt, steht das Wort Beerdigung. Das kann nicht sein. Los Maja, komm her, lass uns an die guten alten Kindheitstage zurück denken und Spaß haben, Blödsinn machen.
Wir kommen – am Meer an. Noras Panikattacken bleiben, aber sie ist am Meer. Die 390 Gramm (eine Schildkröte) sind mit und auch Karl, der Schreibende, Leonie, die Essgestörte, ihre Tochter Emma-Lou und Jonas, der Depressive. 4 Erwachsene – 4 Charaktere und doch ein gemeinsames Leben ohne Tabus. Alle dürfen alles. Alle flüchten gemeinsam, alle rennen ins Zukunftslicht, alle werden vom Vergangenheitsschatten berührt und alle sind nicht immer ALLE.
Wir kommen…
„Jeder Unglückliche denkt, er sei der Einzige auf der Welt, dem es so schlecht geht, und jeder Unglückliche weiß, dass das nicht stimmt und trotzdem stimmt.“ (Seite 80)
Ronja von Rönne schmeißt uns entzündliche Worte entgegen. Sie schreibt auf 205 Seiten – heißen Seiten – über gefährliche Lebens-Seiten. Entzündlicher Stoff – legt die Streichhölzer nicht in die Nähe des Romans – der Funken wird anders auf euch überspringen. Seitenbrandgefahr.
Von Rönne schreibt über die Wichtigkeit von Träumen, die nicht aufhören dürfen zu existieren, wenn sie Realität geworden sind, über offene Beziehungen, die nur eine Rettung für etwas sind, was nicht mehr gerettet werden will, über die Freude beim Streiten, weil streiten ein Verb ist, und bei Verben passiert etwas, ohne Verben bleiben nur Adjektive, schnöde, langweilige, redundante Adjektive und sie schreibt über vier Egoisten, die sich vor lauter Angst aneinanderklammerten, obwohl sie sich eigentlich hassten und über noch viel mehr…
Ihr Roman ist dunkel, voller Schmerz, voller Depressionen und dann auch noch voll mit trockenem Humor und Sätzen, an denen man total hängen bleibt. Protagonisten die wie alte Möbel allerhand Kratzspuren haben. Mangelnde Liebe und fehlende Geborgenheit sind die Namen der Narben die sie zeichnen und das Gefühl immer ein Rad und nie der Motor zu sein, ist dauerhaft. Die Handelnden haben sich selbst in den Nebel der Blindheit gehüllt. Absurde Situationen kommen als Sahnehäubchen dazu und natürlich findet sich im Roman nicht nur Gegenwart, sondern auch Vergangenheit. Ein stetig voller werdendes Tagebuch ist dabei und etwas Zukunft irgendwie auch.
Ronja von Rönne provoziert, unterhält und lässt den Leser am Ende mit einem Knall zurück. So gehört sich das. Danke! Aber Ronja von Rönne treibt nicht nur voran, sondern macht auch Pausen, bei denen man als Leser auch abhanden kommen kann, wenn man es nicht schaffen will. Nicht nur die Charaktere stehen vor Lebensweichen – Leser stehen vor Leseweichen.
Verunsichert? Neugierig? Ich kann es euch nicht verübeln. Ich würde diese Autorin, die ich jetzt einfach als „anders“ bezeichne, da ich denke, Ronja kommt mit dem Wort zurecht und auch mit der Tatsache, dass ich sie hier einfach duze, gern mal live erleben und verpasse leider die Gelegenheit sie in der Buchhandlung Findus in Tharandt am 16. März zu treffen. Dennoch darf ich eine erste „Wortberührung“ auf Instagram mit ihr verzeichnen.
Endlich habe ich Ronja doch persönlich treffen können. Zur Lesung nach Tharandt hatte es am 16.03.2016 nur mein Buch geschafft, welches Ronja signierte. Ich bin schon gespannt, denn ich bekomme es erst in den nächsten Tagen zurück. Die spontante Begegnung kam für mich sehr überraschend und ich freute mich, dass Ronja wusste, wer ich bin und auch diesen Artikel hier gelesen hat. Eine runde Sache – ein schöner literarischer Kreis. Danke Ronja für deine Worte.
Verlegerin Karla Paul ist gerade frisch von der Buchmesse aus Frankfurt zurück im Verlag. Sie hat wohl mehr Interviews, als wir Finger an unseren Händen haben, gegeben und ihr seid aus diesem Grund rundum informiert, was „edel & electric“ betrifft. Wahrscheinlich habt ihr schon das komplette Verlagsprogramminhaliert und sicher auch schon ein Werk lesetechnsich konsumiert. Ihr seid mit den edel-Verlagsmenschen vertraut und kennt die edelwild-Bloggeschichten. Wozu dann noch ein Interview? Wozu noch mehr Informationen?
Ganz einfach – hier gibt es ein paar Worte abseits vom Mainstream-Interview unter dem Titel: „edel hineingeschaut“
Wie weit ist dein Weg in den Verlag und wie nutzt du die „Reisezeit“?
Glücklicherweise wohne ich praktisch in Laufnähe und kann so entweder zu Fuß gehen (20 Minuten) und in der Zeit ein Hörbuch hören oder aber mit dem Bus fahren (8 Minuten) und in der Zeit fix meine E-Mails checken. Zum Lesen reicht es leider auf dem eigentlichen Weg nicht, dafür kann ich aber morgens noch länger im Bett bleiben und damit auch beim ersten Tee in den Seiten bzw. bei E-Books in den Bits & Bytes schmökern!
Um welche Zeit findest du dich morgens im Verlag ein?
Wir haben unterschiedliche Bürozeiten, im Normalfall bin ich aber von 10-18 Uhr im Verlag zu erreichen. Je nach Projekt, Meeting oder Jahreszeit (vor der Buchmesse z.B.) geht es aber durchaus gern mal früher los bzw. länger. Den Feierabend nutze ich dann für die vielen Manuskripte, die mir von Autoren und Agenturen zugeschickt werden.
Wer ist schon vor dir da und wer kommt oft zuletzt an?
Die Edel-Familie fasst sehr viele Mitglieder und wir haben insgesamt in Deutschland über 700 Kollegen. Bei edel & electric sind wir aktuell ein Kernteam von vier Mitarbeitern, drei Kolleginnen aus dem Vertrieb und viele Externe für Lektorat, Satz, Covererstellung uvm.. Wie in allen kreativen Bereichen gibt es selten feste Arbeitszeiten und manche Projekte können auch besser im Homeoffice erledigt bzw. abgearbeitet werden. Zudem erleichtern uns die Smartphones und iPads die ständige Erreichbarkeit und all unsere Daten und Projekte sind in verschiedenen Cloudsystemen gespeichert. So kann ich auch mal schnell mitten in der Nacht oder auf einer Geschäftsreise Ideen notieren oder auf die Fragen der Kollegen antworten. Final gesagt sind wir also eigentlich immer anwesend!
Welche Gedanken toben dir durchs Verlegerinnenhirn, wenn du die heiligen Hallen betrittst?
Ich gehe meist schon kurz nach dem Aufstehen die wichtigsten To-Do’s des Tages durch und beantworte im Bus ein paar Emails, d.h. im Büro bin ich dann im Kopf schon voll drin. Welche Meetings müssen vorbereitet werden, wie sehen die aktuellen Verkaufszahlen aus, welche Verträge müssen in die Kanzlei – alles recht unromantische, aber notwendige Überlegungen. Allerdings sitzt der Verlag direkt am Elbhafen und so hat man dann diese trockenen Gedanken wenigstens bei weltbestem Ausblick und die Verlegerin wird in den Pausen recht schnell zum Deichkind!
Welche Farben haben ebendiese Hallen?
Betongrau. Ach, lassen wir das – wir haben dafür umso buntere Inhalte!
Welche Zeit magst du im Job am liebsten und warum?
So spannend ich die organisatorische Arbeit als Verlegerin finde und natürlich voller Leidenschaft in Finanzmeetings sitze und Businesspläne erstelle sowie Verträge durchgehe (hüstel, tschuldigung, Nachmessehusten) – am liebsten wühle ich mich durch Dutzende Manuskripte, immer auf der Suche nach DEM bestimmten Buch, nach Worten, die bereits auf der ersten Seite begeistern und tauche in den Text ab. Gleich dem Drogensüchtigen auf der Suche nach dem nächsten Rausch, immer bereit alles dafür aufzugeben, nur noch einmal so einen Schatz zu finden, der mich bis ins Mark trifft. Diese Stunden mit der Literatur retten mir mein Leben und ich darf es Berufung nennen.
Wenn du nachdenken willst, begibst du dich während der Arbeitszeit…
Da zitiere ich Bernd Begemann: „Unten am Fluss, unten am Hafen, wo die großen Schiffe schlafen.“ Also direkt vor der Tür, eine halbe Stunde vom Wind durchpusten lassen – danach sind die größten Probleme ganz klein und die Träume wieder da, wo sie hingehören: an die erste Stelle.
Um welche Zeit verlässt du in der Regel den Verlag am liebsten?
Eigentlich gar nicht – tatsächlich arbeite ich mich meist erst am Nachmittag richtig ein und hätte gern eine schicke Penthousewohnung direkt über dem Büro. Aber ansonsten meist zwischen 17-19 Uhr und danach ins „Homeoffice“ zur Manuskriptsichtung.
Welche Frage stellst du dir ab und zu gern selbst?
Jeder Tag beginnt mit vielen Fragen und im Idealfall habe ich zu wenigstens ein paar davon am Ende auch eine sinnvolle Antwort gefunden. Aber Literatur ist Kreativität, hier gibt es meist kein eindeutiges Ja oder Nein, kein Schwarz oder Weiß, damit muss man sich abfinden. Habe ich das Manuskript aus guten Gründen abgelehnt? Hat mein Lektorat dem Autor geholfen? Bekomme ich den Businessplan oder das neue Projekt durch? Wird der Leser den Text ebenso mögen wie ich? Davon habe ich noch hunderte Alternativen, die windschnell durch meine Synapsen fegen und stets Fragezeichen hinterlassen, manchmal findet man keine Antwort und das ist dann auch in Ordnung. Ich weiß, dass ich für mich das perfekte Leben führe. Ich darf mit Literatur arbeiten, meine Stunden sind voll davon. Neben dem Meer und meiner Hundeliebe gibt es keine alternative Leidenschaften und diese darf ich voll ausleben, ich bin gesund und habe tausend Möglichkeiten – vielleicht darf man unter so einen Lebensabschnitt auch einfach still und glücklich einen Punkt setzen.
Dein Verlegerinnenlieblingsmoment?
In Rezensionen lesen, dass dem Käufer bzw. Leser die literarische Reise gefallen hat, auf die wir ihn eingeladen haben. Der Autor schenkt uns viel Vertrauen, sein Herzblut, er arbeitet hart daran, er hat nicht weniger als das verdient und es ist ein ganz besonderer Moment, wenn ich ihm dann solche Rückmeldungen geben darf.
Sollte er schlechte Rezensionen bekommen, dann ist das natürlich seine Schuld und er erhält nie wieder einen Vertrag mit uns – aber das versteht sich natürlich von selbst. (Hier sollte ich wohl auf Anweisung meiner Presseleiterin für den letzten Satz eine Ironiekennzeichnung einfügen.)
Ergänze: Ich fühle mich im Verlag wie…(aber jetzt nicht zuhause 🙂)
Danke, liebe Karla, für deine erfrischenden Worte – so habe ich mir den „Edelblick“ vorgestellt.
Literatwo wünscht dem Edel-Team weiterhin super viel Erfolg und den richtigen buchigen Griff!
Es ist wieder Sonntag und ich möchte euch heute vom wohl schönsten literarischen Erlebnis der vergangenen Woche erzählen. Lange haben wir uns auf diesen Tag gefreut. Letzten Dienstag war es dann endlich soweit, der Lesungsabend stand an. Nino Haratischwili in Dresden – endlich! Sie war zwar schon einmal da und zwar in meiner Lieblingsbuchhandlung „Findus„ in Tharandt, aber da war ich nicht da.
19 Uhr holte ich meine beste Freundin, hier als Lesebienchen bekannt, ich sage nur Klassiker-Ecke, vom Zug ab und wir schlenderten gemeinsam in Richtung Neumarkt. Natürlich mussten wir vorher noch in den Starbucks und natürlich mussten wir vorher noch in den Thalia. Ganz klarer Fall – wenn schon, denn schon. Ich bin staatlich anerkannte Orientierungslose und das Lesebienchen auch – aber wir wollen das Ganze mal abkürzen: wir haben uns auf Anhieb gefunden und sind keine Minute zu spät am Lesungsort erschienen. Vor dem Lipsiusbau stand zudem ein Aufsteller und die liebe Nino saß ganz entspannt auf den Stufen vor dem Gebäude. Wir musste noch schnell die neusten Neuigkeiten austauschen und dann haben wir uns schnell eine Eintrittskarte kaufen müssen.
Ja, ihr lest richtig, wir sind da ganz blauäugig ohne Eintrittskarte hin, da wir irgendwie wohl dachten, dass ganz Dresden nur auf uns wartet. Wir haben echt falsch gedacht und konnte noch zwei der letzten 10 Karten ergattern. Wir waren wirklich froh, denn wir wollten unbedingt die total entspannte Nino sehen und lesen hören. Ob wir auch so entspannt wie sie wären, vor so einer Lesung? Diese Fragen stellten wir uns, als wir sie total entspannt mit Handy, Zigarette und Getränk sitzen sahen, nur wenige Minuten vor ihrem Auftritt. Beeindruckend.
Lesebienchen – die Literaturfüchsin, hatte natürlich die Idee, noch vor der Lesung ihren zweiten Roman namens „Mein sanfter Zwilling“ käuflich zu erwerben. Im Thalia hatten wir kein Glück, da gab es ihn nicht (mehr?), aber dafür vor Ort. Gut so. Vor allem war natürlich die Idee gut, das Werk nicht erst im Anschluss zu kaufen, denn da wollten wir schließlich gleich zu Nino, um unsere Werke signieren zu lassen.
20 Uhr hieß es dann – Literatur Jetzt! Gleichzeitig mit dem Beginn der Lesung wurde die literarische Woche in Dresden eingeläutet. Wir schafften es zwar nur zu Nino, aber wir merken uns schon gleich fürs nächste Jahr vor, dass es Veranstaltungen geben wird – hoffen wir doch.
Nach einer kurzen Vorstellung des „Literatur Jetzt!“ – Programms und einigen Worte der Moderatorin zu und über Nino Haratischwili ging es endlich los. Wir hörten die georgische Autorin aus ihrem Werk, welches wir sehr lieben, lesen. Es gibt Autoren die einfach nicht lesen können, sondern nur schreiben. Es gibt Autoren die (vor)lesen und schreiben können. Nino Harartischwili kann beides und wir hätten ihr wohl noch viel länger lauschen können.
Wir haben uns teilweise in die Lage versetzt, die Textstellen noch nicht zu kennen, um festzustellen, ob sie uns um den literarischen Finger wickeln würde. Das hat Nino auf jeden Fall gemacht, ihr Werk ist einfach grandios und sie hat Stellen vorgetragen, die lockender nicht hätten sein können. Uns ist stellenweise das Wasser im Munde zusammen gelaufen, als sie von der Schokolade gelesen hat. Zum Inhalt möchte ich an dieser Stelle die Einladung aussprechen, die Seite unserer Lesereise zu besuchen. „Brilka – unsere Lesereise„ heißt unser gemeinsames Leseprojekt, welches wir so führen, dass es keine wirklichen Spoiler enthält. Wir wollen euch Lust auf Ninos Werk machen und gleichzeitig unsere Reisegedanken und Reiseerlebnisse festhalten. Aber ihr könnt selbst lesen, was uns zu diesem Projekt bewegte.
Die Lesung ging ca. 2 Stunden und es war beeindruckend, wie durchmischt das Publikum war. Junge und ältere Leser – vor allem aber war die Lesung total ausverkauft und dadurch, dass einige Zuhörer auf der Treppe saßen, denken wir, dass sogar noch ein zwei Karten mehr verkauft wurden. Gut so – denn diesen Abend hätten wir wohl alle nicht verpassen wollen. Ca. 70 Fans von Nino Haratischwili füllten die Gewölbehalle im Lipsiusbau. Das Ambiente war einfach sagenhaft genial und gemütlich. Der Abend war rundum gelungen.
Als Nino sich den Fragen des Publikums gestellt hatte, gingen wir zu ihr. Es war einfach sagenhaft genial, dass sie erkannte, wer wir sind. Dieses Gefühl ist wohl für Leser- und Blogger, allgemein für Fans, unbeschreiblich. Sie findet unser Projekt klasse und ist gespannt, wie es weiter geht. Auch wir sind gespannt, wir ihr Werk enden wird und wissen nun genau, warum es am Ende eine weiße leere Seite gibt. Seit letzter Woche lesen wir nun weiter. Wir haben beide Angst vor dem Ende und würden es am liebsten nie beenden, aber dann würden wir auch nie erfahren, wie Ninos letzter Satz in ihrem wahnsinnig beeidnruckendem Werk lautet.
Und nun? Lesen wir weiter und empfehlen euch dringend, ebenso zu lesen und eine ihrer Lesungen zu besuchen. Ihre Lesereise endet erst im nächsten Jahr und hier findet ihr alle Lesungen auf einen Blickklick.
Lest Brilka – wir können euch nur immer und immer wieder dazu auffordern, denn ihr werdet es nicht bereuen. Mehr als versprochen!
Verratet uns doch im Kommentar, ob ihr das Werk schon gelesen habt, es noch lesen wollt oder stellt uns einfach eure Fragen. Wir freuen uns!
P.S. Lustige Randbermerkung zum Abend: (die können wir uns hier mal an dieser Stelle nicht verkneifen und ihr wollt schließlich auch lachen 🙂 ) Die Moderatorin konnte einfach nicht anders und sprach den Namen der Protagonistin „Stasia“ nicht so aus, wie es da steht, sondern sie sagte immer „Schtasia“. Wir konnten uns das Lachen nicht verkneifen, es war einfach so herrlich, so typisch sächsisch. Als Schokolade, Schicksal und Schtasia in einem Satz vorkamen, wären wir fast von unseren Stühlen gefallen. Herrlich. Der Abend wird uns nicht nur wegen der Moderation (es gab noch eine herrliche Stelle, die müssten wir euch aber live nachahmen) lange in Erinnerung bleiben.
Die Liste von Literaturpreisen ist lang. Es gibt so viele Auszeichnungen in der Welt der Literatur für Autoren und ihre Werke, dass es richtig klasse ist, dass es nun den Buchhandlungspreis gibt.
Der Staatsministerin für Kultur und Medien, Monika Grütters, ist es zu verdanken, dass dieser Preis in diesem Jahr das erst Mal verliehen wird. Im Herbst ist es soweit und auf der Nominierungsliste finden sich so einige „bekannte“ Buchhandlungen wieder, die es sehr verdient haben, genannten zu werden. Davon habe ich drei hier aus der Region schon selbst besuchen können.
Insgesamt sind 108 Buchhandlungen für die erste Preisverleihung nominiert – 614! haben sich beworben. Sagenhaft genial ist es, dass neun sächsische Buchhandlungen auf der Liste stehen. Das ist für unser Bundesland eine sehr gute Quote, wie ich finde. Schon die Erwähnung auf dieser Liste, ist doch schon eine Auszeichnung für alle Buchhandlungen und jede Buchhändlerin und jeder Buchhändler + Team kann wahnsinnig stolz darauf sein. Endlich werden die buchhandligen Lebenswerke nicht nur mit der Leselampe, sondern mit der großen Flutlichtanlage beleuchtet. Weiter so!
In den Buchhandlungen „Büchers Best“ (Louisenstraße 37, 01099 Dresden), „BuchHaus Loschwitz“ (Friedrich-Wieck-Straße 6, 01326 Dresden) und in der „Buchhandlung Findus“ (Schillerstraße 1, 01737 Tharandt) habe ich mich schon ausgiebig umgesehen und neue literarische Schätze entdeckt.
Einen großen Luftsprung habe ich gemacht, als ich gesehen habe, dass meine Partner- und Lieblingsbuchhandlung Findus nominiert ist. Die Buchhandlung ist einfach ein Schmuckstück und Inhaberin Annaluise Erler eine Buchfrau mit literarischem Herzblut. Es ist immer wieder schön, die heiligen Hallen der Buchhandlung zu betreten und ausgiebig zu stöbern.
Am 10.09.2015 hat die Sächsische Zeitung über die Buchhandlung Findus berichtet und den Artikel möchte ich euch natürlich nicht vorenthalten. „Die Buchhandlung zum Wohlfühlen„ – den Titel kann ich nur unterschreiben. Von Ahnungslosigkeit geprägt, habe ich die Worte von Reporterin Dorit Oehme inhaliert und mich durch und durch über diesen Artikel gefreut. Und dann las ich:
„Sogar einen Junggesellinnenabschied hat „Findus“ schon miterlebt. Die Gäste buchten das Angebot der „Buchnacht“ und stöberten hinter verschlossenen Türen. Mit der Braut, der Literaturbloggerin Bianca Raum, arbeitet Annaluise Erler auch zusammen. Die Bloggerin wird künftig ein Ladenfenster gestalten.
Die dialogfreudige Buchhändlerin hat im Gegenzug auf der Webseite der Bloggerin ein Extraplätzchen bekommen.“
Uff…ich war überhaupt nicht darauf vorbereitet, Worte über den Junggesellinnenabschied und über mich, als Literaturbloggerin, zu finden. Literarische Schmetterlinge hüpften durch meinen Bauch. Sehr genial und ich bin sehr stolz, zum buchigen Findus-Team zu gehören.
Wenn ihr wissen wollt, wie mein buchiger Junggesellenabschied war, dürft ihr gern im Artikel „Junggesellenabschied„ stöbern. Und wenn ihr Lust habt, jetzt gleich die Buchhandlung Findus zu erkunden, möchte ich euch nicht aufhalten, sondern den buchigen Weg zur Vorstellung „Buchhandlung Findus & Literatwo„ ebnen. Im Artikel findet ihr viele Bilder vom buchigen Schmuckstück – viel Freude beim Umgucken.
Der 17. September, der Tag der Preisverleihung, naht und meine Daumen sind gedrückt. Um die Aufregung ein wenig in den Griff zu bekommen, setze ich mich an die Liste der Bücher, die bald das Licht der Schaufensterwelt in Tharandt erblicken dürfen. 10 Werke möchte ich auswählen und den Lesern- und Leserinnen ans Herz legen. Ich bin schon sehr gespannt darauf, welches Feedback die Leserschaft abgeben wird und vor allem darauf, wie es aussehen wird. Ich bin voller Vorfreude und ich werde euch natürlich nicht nur davon erzählen, es wird auch Bilder geben. Versprochen!
In den letzten Wochen hat sich die Klasse 5B des Evangelischen Gymnasiums Tharandt mit dem Roman „Finn released“ von Oliver Uschmann beschäftigt.
Folgende Themen wurden dabei behandelt:
das Erstellen eines Figurensteckbriefs von der Hauptfigur Finn
das Erarbeiten eines Autorenporträts von Oliver Uschmann und Mark Twain
die Besprechung der Quest und die Erfahrungen durch das Experiment
eine Gegenüberstellung der Figuren Finn und Huckleberry Finn
Krönender Abschluss dieser Buchbesprechung war eine Lesung des Autors in der Buchhandlung „Findus“. Anderthalb Stunden lang las Oliver Uschmann witzig und sehr unterhaltsam aus dem Buch „Finn released“ und auch aus den beiden Folgebänden vor und stellte sich allen Fragen der Schüler.
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