Kategorie: Artikel / Buchvorstellung / Rezension

In Dresdens größtem Buchgeschäft unterwegs…

Was für ein buchiger Tag...

Facebookfreunde auch mal in ECHT treffen, dass war unser Ziel. Da wir beide bereits persönlichen Kontakt zu den Buchändlerinnen im Thalia Dresden haben, trafen wir uns natürlich gleich dort. Außerdem konnten wir so gleich nach neuen Schätzen schauen und zurückblicken auf schöne buchige Aktionen.

Wir Literatwos haben vor kurzem das Buch „Der Junge mit dem Herz aus Holz“ verlosen können, welches uns das größte Buchgeschäft in Dresden zur Verfügung stellte und auch die „Elbenthal-Saga“ Lesung mit Ivo Pala organisierten die freundlichen Mitarbeiterinnen. Ein Besuch vor Ort musste unbedingt mal wieder sein, denn ein Wiedersehen war längst fällig und Danke kann man nie genug sagen 😉

Natürlich haben Andrea und ich uns gleich erkannt, waren uns auch in ECHT symphatisch und stürmten nach oben in die erste Etage – die Etage der Kinder- und Jugendbücher.

Haaaaaaaalllllllloooooooooo...

Hallo. Hallo? Halloooooo. – da rief doch jemand. Wir schauten und schauten und aha, da ist der kleine Schreihals. Das kleine Monster Glucksi hatte uns entdeckt und rief immer wieder das Wort Hallo mit verschiedener Betonung und in unterschiedlicher Länge. Wir konnten uns vor lachen kaum halten, klang dieses Hallo doch sehr echt ;o).

So ein süßes kleines Etwas, was die Kunden des Buchgeschäfts immer wieder erfreut. Aber auch die Mitarbeiter haben Spaß, denn einige von ihnen fallen auch heute noch herein und drehen sich um, wenn das Hallo! ertönt, schließlich könnte es ein Kunde sein, der Hilfe bei der buchigen Auswahl benötigt.

Glucksi brachte uns leicht verrückten Mädels zum Glucksen, denn mit ihm kann man echten Blödsinn machen, der schlimme Lachanfälle hervorruft und Freude macht. Herrlich das kleine Monster. In der Monsterecke gibt es nicht nur ihn zu entdecken, seine Freunde sind ebenso putzig wie er und es gibt rund ums Monsterbuch niedliche Artikel zum Verschenken.

Pop-up Bücher sind wirklich all-age...

Dann hörten wir ein bekanntes Geräusch. Das Schiffshorn der Titanic ertönte aus der Pop-up Buchecke. Das Titanic-Buch ist aber nicht das einzige, welches mit Soundeffekten den Leser begeistert. Wir beide waren völlig fasziniert, genau wie ein kleiner Junge in unserer Nähe, als wir die Bücher „Zauberklang der Saurier“, „Zauberklang des Waldes“ und „Zauberklang der Ritterzeit“ durchblätterten. Pop-up Bücher sind wirklich all-age könnte man sagen, denn die Töne und die wunderschön gestalteten Seiten sind für Augen und Ohren ein wahrer Genuss.

Aus der Kinderbilderbuchecke sind auch Erwachsene kaum noch weg zu bekommen, verständlich also, dass sich kleine Kinder erst Recht nicht zum nach Hause gehen überreden lassen wollen.

Anton hat unser Herz erobert...

In der Abteilung ist wirklich jede Menge los, kein Wunder, denn was es dort für Buchschätze gibt – einfach grandios. Die Buchhändlerinnen schwirrten wie die fleißigen Bienchen umher, um für jeden Kunden das richtige Buch zu finden. Wir wurden natürlich auch immer wieder auf einige neue, wie auch alte und immer wieder gekaufte Klassiker aufmerksam gemacht.

Anton und die Mächen“ wurde uns in die Hand gedrückt und wir verliebten uns in den kleinen Jungen. Die Stelle wo er weint und endlich von den Mädchen Aufmerksamkeit bekommt und diese ihm einen Keks schenken, ist einfach köstlich und so süß. Den Anton muss man kennen und am Ende kommt der Lukas…wie das weiter geht – herzlich und einfach kinderhaft klasse.

Wer keine Spinnen mag, wird sie aber absofort mögen, jedenfalls das Buch „Die kleine Spinne Widerlich“ von Diana Amft. Die Autorin kennt ihr sicherlich auch aus dem Fernsehn, oder? 😉

Die Begegnung mit dem Bücherfresser...

Das Buch vom Aufbau Verlag war uns aber wirklich komplett unbekannt. Warum fragten wir uns, denn es geht um die buchige Welt des kleinen Bücherfressers. Des unglaublich kleinen Bücherfressers, besser gesagt. Im Buch erlebt man, wie er Bücher futtert, bis ihm schlecht wird.

Henry ist auf den Geschmack gekommen – er liebt Bücher und hat sie zum Fressen gern. Also isst er einfach ein Buch nach dem anderen. Nebenbei wird er dadurch auch noch ganz schön schlau. Doch irgendwann hat er sich überfressen. Nichts geht mehr, ständig ist ihm übel, er bringt alles durcheinander und weiß nun gar nichts mehr. Die einzige Lösung: Er muss mit dem Bücherverzehr aufhören. Doch das fällt schwer! Da kommt Henry in den Sinn, dass man mit Büchern noch was ganz anderes machen könnte…

Ein weiteres Buch in dem wir jede Menge Zeit verbrachten, denn es gibt anhand der vielen Pop-ups jede Menge zu erleben und zum Anfassen. Ziehen, herumklappen, aufblättern, drehen, wenden…Bücher hier und Bücher da, eine große Geschichte!

Schadenfreude ohne Ende...

Andrea und ich haben viel Glück mit unseren Namen, wie uns dieses Buch zeigte. Ein Buch was in der Kinder- und Jugendabteilung zu finden ist, allerdings selten in kleine Kinderhände gelangt, denn die Erwachsenen kaufen es vorwiegend für andere Erwachsene oder einfach für sich selbst.

Makaber, sarkastisch und stellenweise schon sehr fies und gemein sind die kleinen Namensreime. Die Bilder dazu verstärken die Worte natürlich noch mehr und bringen den Leser zum Lachen. Es geht gar nicht anders, eine explosive Mischung aus bösem und gutem Humor. Auch solche Bücher muss es geben – das Alphabet mal anders, voller Schadenfreude.

Nehmt euch also in Acht – „Ein ABC der Schadenfreude“ was seinem Namen alle Ehre macht.

Kinderparadies...

Ein Buchparadies für alt und jung, ein Kinderparadies ist die Abteilung im Thalia, welches ein Vordringen zu den anderen Abteilungen kaum möglich macht. Die Buchhänderlinnen geben ihr absolut Bestes, wie ihr seht. Die komplette Schale der Pixi-Bücher wird ausgeräumt, um genau das passende kleine Buchschätzchen zu finden. Die Buchhändler sind überall zur Stelle wo das Buchhändchen gebraucht wird.

Keine Lesehand geht bei diesem Team leer aus, die Bücher gespickt mit Worten finden den richtigen Besitzer.

Hier ist die Leidenschaft zum Buch mehr als zu spüren, wir wollten überhaupt nicht mehr gehen. Die Buchtaschen wurden zwar schwerer und schwerer, aber so ist das nun mal, wir ergeben uns unserem Schicksal immer wieder gerne 😉

Von gelesenen Schätzen umgeben...

Die Worte rufen von überall und so schlendern wir auch immer wieder in die gefüllten Regale, wo wir uns an den Büchern erfreuen, die auch bei uns Zuhause zu finden sind. Die „Panem“ Reihe, die Pseudonymous Bosch Bücher, „Die wilden Piroggenpiraten„, der „Hobbit“ – alle sind sie da.

Literatwoische Herzensbücher wie „Ich habe den Todesengel überlebt„, „Der Wind trägt die Worte“ wie auch „Und in mir der unbesiegbare Sommer„, erblicken wir und die Gespäche finden kein Ende.

Arndt fehlt, ist aber in jedem zweiten Satz dabei und wird bei einem der nächsten Besuche mit dabei sein. Dann brauchen wir aber mindestens einen Tag oder lassen uns am Besten doch gleich über Nacht einschließen. Wobei – Nächte, Tage, Monate, Jahre – wären noch viel besser 😉

Kinderbilderbücher zum Anfassen und Mitmachen...

Kurz bevor der Thalia-Gong um 20 Uhr ertönt, werden wir noch auf zwei weitere Schätze unter den Kinderbüchern hingewiesen. Zum darin Spielen und Ausprobieren laden die Bücher ein, denn ob Werkzeuge oder Fahrzeuge – hier kann man anfassen, schieben, drehen und das Originalgeräusch ertönt. Zange, Hammer, Säge – wer sich die Augen zuhält denkt, dass vor den Augen gearbeitet wird. Für Kindern mehr als faszinierend und für Erwachsene mindestens genauso. Glaubt ihr nicht? Ausprobieren!

Andrea Zeige ist absolute Hasenliebhaberin. Auch für sie gibt es ein Buch, was ihr hasiges Herz höher schlagen lässt. „Komm nach Hause kleiner Hase“ faszinierte sie, denn die Bilder sind einfach nur süß. Auch in diesem Buch gibt es was zum Anfassen, denn die Bilder drehen sich und ein anderes Motiv erscheint.

Da wackelt die Lesernase wie beim kleinen Hasen 🙂

3 Stunden zwischen den Seiten - Genuss pur!

Umso schöner der Tag, umso schneller vergeht die Zeit – daran konnten auch wir nichts ändern. Wir staunten nicht schlecht, als wir auf die Uhr schauten. 3 volle Stunden verbrachten wir zwischen den tausenden von Büchern und fühlten uns pudelwohl.

Das nächste Treffen ist fest eingeplant, die Buchhändlerinnen freuen sich auch schon über die guten Bücherkunden, also nix wie hin, wir werden so schnell wie möglich wieder im Thalia Dresden zu finden sein.

Kinder- und Jugendbuchabteilung – wir kommen wieder – ein nächster Bericht wird selbstverständlich folgen!

Die Flucht ~ Ally Condie

https://i0.wp.com/www.fischerverlage.de/media/fs/15/u1_978-3-8414-2144-9.jpg?resize=221%2C339

“Das System sagt wen du lieben sollst – aber was sagt dein Herz?”

Mit diesem Zitat endete unsere Vorstellung des Buches „Die Auswahl“ von Ally Condie. Wir haben das Buch damals verschlungen, uns schnell in die Charaktere eingefunden, im Buch gelebt und die Gesellschaft kennen gelernt. Ein Jahr lang haben wir nun gewartet um dann endlich erfahren zu können, wie es mit Cassia und Ky, den zwei Hauptprotagonisten, weiter geht.

Wie auch Cassia, durchstoßen wir die Kugel, die uns scheinbar behütet, aber auch gefangen hält. Freiheit, Selbstbestimmung und der Wunsch Ky zu finden, treiben Cassias an. Ihr Weg führt sie in die entlegenen Provinzen des Systems, sie schafft es auszubrechen und bis dahin zu gelangen. Kein leichtes Unterfangen. Sie schmuggelt sich unter die Aberrationen, Menschen die den Status Bürger aufgrund eines Fehlers oder eines Vergehens verloren haben, denn diese sollten in das Kriegsgebiet gelangen, in dem vermutlich auch Ky kämpft.

(mehr …)

Titanic zum Hören und Anfassen

https://i0.wp.com/ecx.images-amazon.com/images/I/51u-8uO04cL._SX258_BO1,204,203,200_.jpg?w=640

Heute ist Ostermontag und wir starten in unsere letzte titanische Woche in diesem Jahr. Wir haben euch schon einige titanische Bucherschätze vorgestellt. Angefangen haben wir mit einem Sachbuch „Titanic – Das Schiff, der Untergang, die Legenden“ von Linda Maria Koldau, danach haben wir euch ein bäriges All-Age Buch „Polar – der Titanic Bär“ präsentiert und vor wenigen Tagen das Buch „Futility“ besprochen. Zwischendrin blickten wir auf unser großes Titanic-Messetreffen zurück und haben euch gefragt, ob die Literatur ein Schiff namens Titanic versenken kann.

Nicht zu vergessen natürlich, dass unsere Passagierliste weiter und weiter wächst und wir alle dem großen Titanicabend entgegen steuern.

Doch damit nicht genug, denn heute gibt es eine Buchvorstellung für die Kleinen, wobei dieses Buch aber auch was für die Großen ist 😉

Ein Titanicbuch zum Hören und Anfassen – ein Buch mit Soundeffekten und Pop-ups.

(mehr …)

Das geheime Prinzip der Liebe

Das geheime Prinzip der Liebe_Literatwo_GremillonAm 16. Mai 1940 erblickte Louise das Licht der Welt.

Am gleichen Tag wie ich, nur ein paar Jahre eher. Doch nicht nur der zufällig gleiche Geburtstag ist ausschlaggebend zur sofortigen Verbundenheit zum Buch. Das geheime Prinzip der Liebe – bereits dieser Titel und das Cover erwecken meinen Blick, zünden die Leseflamme an und lassen diese hoch und leuchtend lodern.

Ganz ruhig möchte ich mich in die Geschichte begeben, erfahren was hinter dem geheimen Prinzip der Liebe steckt. Das Buch strahlt Ruhe aus, gleichzeitig aber trägt es eine laute Geschichte in sich.

Camille Werner durchlebt gerade eine schmerzvolle Zeit. Ihr Vater ist nicht mehr am Leben und ihre Mutter ist vor kurzem gestorben. Sie wird überspült mit einer Welle aus Post – Kondolenzbriefe, die sie erreichen, die sie aber nicht liest, nicht lesen will. Und doch öffnet sie einen, öffnet zwei und dann erblickt sie einen ganz bestimmten Brief, der aus der Masse der Briefe heraus sticht.

Ein Brief von Louis. Scheinbar ein Brief, der falsch adressiert ist, denn Camille kennt keinen Louis. Doch sie ertappt sich dabei den langen Brief zu lesen. Sie kann ihn nicht weglegen, dafür ist sein Inhalt zu mächtig. Louis schreibt über seine große Liebe Annie, die er in frühen Jahren kennenlernte und sich bereits als Kind in sie unsterblich tief verliebte. Er öffnet sein Herz und gibt seine Erinnerung an Annie preis, legt alle Gefühle die er hat offen.

Der Brief endet mitten in der Erzählung und Camille ihre Gedanken beginnen zu kreisen. Wer könnte dieser Louis sein? Ist es vielleicht ein Autor, der versucht, ihr, der Verlegerin, auf diesem Wege sein Manuskript zu schicken?

Doch dann kommt der Dienstag und sie erhält, genau wie alle weiteren Dienstage, einen neuen Brief des geheimnisvollen Verfassers.

Annie, eine Künstlerin, eine Malerin die es damals schaffte in höhere Gesellschaftskreise zu gelangen und immer mehr ihrer Zeit mit Madame M. verbrachte.

Annie, ein Mädchen welches sich sicher war, im Leben nie Kinder haben zu wollen und sich bereit erklärte für Madame M. aus Dankbarkeit für das was sie alles für sie tat, ein Kind auszutragen.

Annie, eine Frau, deren Leben sich durch eine große Entscheidung komplett veränderte.

Annie.

Camille kommt immer mehr ins Nachdenken und stellt das fest, was der Leser schon länger zu erahnen versucht, allerdings sich nicht sofort im Zusammenhang erklären kann. Es scheint eine Verbindung zwischen ihr und den Personen aus den Briefen zu geben. Welche das ist, was diese Verbindung mit sich zieht und welche Tiefe diese hat, steht in einem anderen Brief.

Dienstag wird der nächste Brief folgen – jeder Dienstag ist ein Schritt in die Vergangenheit, ein Schritt in Richtung Wahrheit, ein Schritt in Richtung Familie und neben den ganzen Briefen, hat Annie auch eine Gegenwart die sie leben muss.

Hélène Grémillon hat mit diesem Werk einen Familienroman geschrieben, der mehr als Tiefgang hat und völlig anders verläuft, als man dachte. Es ist fast wie in einem Krimi, wenn man denkt, man weiß wer der Täter ist und es dann doch ein ganz anderer ist. Bei ihr geht es um keinen Täter, sondern hauptsächlich um die Liebe und das Handeln von zwei Hauptprotagonisten aus ihren Gefühlen heraus.

Es geht um Eifersucht, es geht um Liebe, es geht um ein Kind, es geht um Hass und einen ganz bestimmten Mann. Dieser Roman ist auf keinen Fall eine Liebesromanze, auf keinen Fall ein kitschiges Drama. Nein, alles andere als das. Frau Grémillon schreibt auf mehr als hohem Niveau über zwei Frauen, dich sich einst liebten, dann hassten, aber mit Worten, die absolut treffsicher sind, so tief ins Rote treffen, wie ein Dartpfeil.

Die Wendungen im Buch, das ganze Konzept wie auch der Handlungsverlauf sind unvorhersehbar und so plausibel, dass dieses Buch dem Leser mehr als tief ans Herz wächst.

Als Leser durchlebt man ein Gefühlsbad, welches hohe Wellen schlägt, unter die Wasseroberfläche zieht, an Land spült, einen mit sich in die Tiefe reißt, aber auch Strudel die man vorherzusehen glaubt, nicht entstehen lässt.

Ohne Worte – LESEN!

Elbenthal-Saga Premiere in Dresden mit Meister Ivo Pala

Am Donnerstag haben wir euch die Lesung in unserem Bericht angekündigt und euch das Buch vorgestellt, gestern war es dann soweit – Fantasynacht in Dresden mit Ivo Pala.

Es ist immer wieder schön, einen Autor dessen Buch man einfach liebt und das Lesen mehr als genossen hat, einmal persönlich zu treffen.

Noch schöner ist es, wenn man im Haus gegenüber der Buchhandlung Thalia Dresden die vielen Stufen nach oben erklommen hat und endlich den Lesessaal betritt und absolut grandios ist und war die erste Begegnung mit Ivo Pala. Er kam sofort auf mich zu und sagte: Hallo Bianca. Wow – ich fühlte mich gleich mehr als wohl und war etwas sprachlos, da er mich sofort erkannte. Als seine nächste Frage lautete: Wo ist Arndt?, war das ein bombastisches Gefühl.

(mehr …)

Ivo Pala liest aus der Elbenthal-Saga – Dresdens fantastische Seiten

Unser literatwoisches Leben ist voller Bücher. Ja das ist es und das ist gut so. Und es werden immer mehr, auch das ist gut so. Arndt und ich haben wie immer jede Menge für euch und uns vor, eine rießige Liste voller kreativer Ideen und Projekten, der wir uns mit viel Liebe und Leidenschaft zur Literatur widmen, liegt vor uns.

Es gibt aber auch oft Beschwerden von euch Bloglesern, das durch uns eure Wunschlisten immer länger werden und das wir an den Büchertürmen in euren Lesezimmern schuld sind. Wir nehmen die Schuld gern auf uns, stellen uns gern an den Buchpranger, aber ganz ungeschoren kommt ihr nicht davon, denn von euch erhalten wir genauso wertvolle Buchempfehlungen.

Eine absolut fantastische Empfehlung ist „Die Hüterin Midgards“, der Anfang der großen Elbenthal-Saga, von Ivo Pala. Andrea Zeige hat uns immer und immer wieder auf das Buch gestoßen und schließlich konnten wir nicht anders, wir mussten es lesen.

(mehr …)

Katharsia – ein umfangreiches, fantastisches Abenteuer

https://i0.wp.com/ecx.images-amazon.com/images/I/41NqmLAEK7L._SY344_BO1,204,203,200_.jpg?w=640

Katharsia – wir haben es gemeinsam gelesen und genossen und heute gibt es für euch unsere Teamrezension.

Doch wenn wir zurück blicken, wäre uns dieses Meisterwerk beinahe entgangen. Vor einem Jahr auf der Messe in Leipzig haben wir zum ersten Mal Kontakt zum Dresdner Buchverlag gehabt. Dieser stellte uns bereits schon am Verlagsstand den Roman vor, doch wir trauten uns noch nicht sofort, an diesen umfangreichen Stoff aus dem Genre Fantastik.

Nun ist ein Jahr vergangen, wir haben Katharsia gelesen, sind hin und weg und zudem steht Jürgen Magisters Roman auf der SERAP-Shortlist. Wir sind begeistert und wir werden Daumen drückend am Donnerstag, dem ersten Messetag, 17 Uhr auf der Fantasy-Leseinsel – Halle 2 – bei der SERAPH Preisverleihung 2012 dabei sein.

Wir sind gespannt ohne Ende, wie die Jury entscheiden wird. Wir lieben Katharsia und sind in den grünen Lesestrudel geraten. Dabei hat es uns ins Roman-Abenteuergeschehen gewirbelt und wir haben die Perspektive gewechselt, wie ihr an unserer Besprechung erlesen könnt.
(mehr …)

Literarisches Caféhausgeplauder über das Mädchen mit den gläsernen Füßen

Das Mädchen mit den gläsernen Füßen - Ali Shaw
Das Mädchen mit den gläsernen Füßen – Ali Shaw

Zur Vorgeschichte: es waren einmal zwei Leserinnen. Es begab sich zu jener Zeit als die eine innerhalb kürzester Zeit dieses wundervolle Buch las. Sie suchte das Gespräch zum Buch, musste sich über „Das Mädchen mit den gläsernen Füßen“ (Script 5) austauschen und fand eine Leserin, die auf ihr Anraten hin, selbiges Buch in genauso kurzer Zeit las. So war eine Basis gegeben, um sich umfangreich über das Buch zu unterhalten.

Vor nicht allzu langer Zeit in einem lauschigen Café:

Du, wir müssen jetzt und hier unbedingt reden. Genau und zwar über „Das Mädchen mit den gläsernen Füßen“. Stimmt, das Cover mit seinem verträumten Blütenmuster und die sonstige Gestaltung mit den silbernen Seiten sind ein echter Hingucker und machte Lust auf das Lesen des Buches. Wir haben beide jeweils nur zwei Tage gebraucht, eigentlich ein gutes Zeichen. Das lag am Schreibstil, meinst du. Ja, da hast du Recht, der Roman liest sich sehr flüssig, die Sprache ist poetisch und doch leicht verständlich, das Lesen kann man genießen. Und auch die Idee des Buches ist originell und birgt viel Raum für Ideen. Auch dass die Protagonisten nicht mehr im Teenageralter sind, hat mir gleich zum Anfang sehr gut gefallen.

Ein junges Mädchen namens Ida entdeckt nach ihrem Urlaub auf St. Haudas Island, dass sich ihre Füße langsam in Glas verwandeln. Sie stellt dies zwar mit einigem Erschrecken fest, doch beginnt sie auch gleich zu handeln, denn Ida ist eine zielstrebige und mutige Frau. Es geht also zurück auf die Insel, wo sie sich Rettung und Klarheit erhofft. Doch wem begegnet sie? Midas, einem eigenbrötlerischen Fotografen, der sie von Beginn an fasziniert und anzieht.

Ja, du hast Recht, bis hierhin klingt alles sehr gut, die Idee erinnerte mich etwas an Aschenputtel. Vielleicht findet Ida in Midas ja ihren Prinzen und ihre Rettung, dachte ich? Doch warte mal, sie findet auf dieser eigentümlichen Insel ja noch so viel mehr. Oh ich sehe, du runzelst die Stirn und trommelst mit deinen Fingern auf dem Tisch. Beruhige dich doch, so schlimm kann es ja nun mit der weiteren Geschichte ja nicht werden? Schlimm nicht, meinst du, aber so verwirrend, dass am Ende nur Fragen übrig bleiben, die nicht geklärt sind. Welche Fragen denn zum Beispiel?

Warum gibt es die Ochsenmotten?

Ja, stimmt, die sind schon sehr eigenartig. Auf der Insel trifft Ida auf Henry Fuwa, durch den sie sich Hilfe bei ihrem Problem erhofft. Und dieser Henry, ein ähnlicher Kauz wie Midas, züchtet kleine fliegende Ochsenmotten. Niedliche Tiere, sagst du, aber ohne Funktion im Roman. Stimmt, sie sind einfach nur da, vielleicht sollen sie zur geheimnisvollen Stimmung des Romans beitragen? Doch woher kommen sie und warum finden Ida und Midas bei ihrer Begegnung mit diesen Tiere sie eher alltäglich als fantastisch? Wir hätten uns wohl eher erschrocken und gefragt, welche Bewandnis sie haben.

Tja, warum wurde diese tolle Idee nicht weiterausgebaut. Eine Frage, die du zurecht stellst.

Was ist das weiße Tier?

Oh ja, das möchte ich auch gerne mal wissen. In vereinzelten Nebensätzen wird von einem weißen Tier gesprochen, dass alles im Blickfeld weiß werden lässt. Woher kommt nun diese Tier, welche Funktion hat es? Hängt es mit dem Glas zusammen? Das sind auch Fragen, die sich mir auch gestellt haben, die aber leider nicht beantwortet wurden. Wieder eine Idee, die im Sand verläuft.

Was ist denn nun eigentlich das Thema des Romans?

Puh, das möchte ich auch mal wissen. Für mich geht es eher um eine Familiengeschichte, nämlich in erster Linie um die von Midas. Ja, richtig, die wird sehr detailliert und sehr feinfühlig beschrieben. Man fühlt sich sofort wohl in der Geschichte und möchte mehr über die Personen erfahren. Doch was hat das alles nun mit Ida und ihren Glasfüßen zu tun? Doch halt, die Geschichten hängen zusammen, schließlich gibt es in beiden Familien unglücklich Liebende. Ein etwas plumper Versuch, krampfhaft einen Zusammenhang herzustellen, meinst du. Hast eigentlich Recht. Die Zusammenführung der beiden Protagonisten scheint nun wirklich mehr als gewollt, sodass sich ein Arsenal von Nebenfiguren und Nebenhandlungen ergibt, die eigentlich nichts mit der Haupthandlung zu tun haben. Ida bleibt dabei ziemlich oft außen vor, zumindestens ihr Schicksal mit den Glasfüßen hat bei aller Tragik gar keinen Platz und findet in diesen Abschnitten auch keine einzige Erwähnung, auch die Hoffnung, das dies mit den Füßen zusammen hängt, erfüllt sich nicht.

Die offensichtlichste Frage hast du aber noch nicht gestellt: Woher kommt das Glas?

Ida wird langsam zu Glas. Schön und gut, doch warum und wie? Durch das weiße Tier oder die Ochsenmotten? Ich habe keine Ahnung. Du? Du also auch nicht. Schade, denn gerade diese Frage sollte doch beim Titel und Thema des Buches schon geklärt werden. Wohl wahr, denn die Geschichte enthält zwar fantastische Elemente, allerdings fehlen ein paar unbedingt wissenswerte Grundlagen. Spielraum für Leserfantasien muss sein und sollte auch sein, aber hier war eindeutig zuviel davon.

Tja, was machen wir nun mit diesem Buch. Es ist schade, meinst du, schade, dass eine so tolle Idee in so vielen verschiedenen Ansätzen untergeht. Fantasyroman, Liebesgeschichte, Familienroman, Entwicklungsroman, genau kann man ihn nicht einordnen. Hier müssen wir als Leser wohl selbst entscheiden. So vieles bleibt unbeantwortet und im Ansatz stecken. Vielleicht wollte der Autor einfach zu viel? Möglich, meinst du.

Ist es trotzdem lesenswert? Durchaus, sagst du, aber man sollte keine stringente Handlung erwarten, keine 100 Prozent-Logik. Doch wenn man im Anschluss mit einer guten Freundin darüber reden kann, dann hat das Buch doch wahrlich sein Gutes. Wie Recht du doch hast, denn dieses Gespräch über Ali Shaw´s Buch wurde sehr lang. Was haben wir gelacht, was haben wir weitergesponnen und gedacht und hätten wir unseren persönlichen Ideenausbau notiert, wäre das Buch jetzt genau so rund, wie wir es uns gewünscht hätten.

Das Mädchen mit den gläsernen Füßen - Ali Shaw
Das Mädchen mit den gläsernen Füßen – Ali Shaw

Ali Shaw gibt uns dennoch ein weiteres Rätsel auf, denn sein nächstes Buch erscheint im gleichen Stil – nur die Farbe und der Titel des Covers ist anders – aber Achtung – es ist kein zweiter Teil.

Was machen wir nun? Ich finde, es sollte eine Chance bekommen. Abgemacht!

Update 12.02.2013: Ali hat eine zweite Chance bekommen – hier entlang zum Artikel „Der Mann, der Regen träumt

Aleph – eine Fahrt in die Zukunft

https://i0.wp.com/literatourismus.net/wp-content/uploads/2012/01/16742605_16742605_xl.jpg?resize=242%2C384

Endlich ein neuer Paulo Coelho – endlich.

Jedes neue Buch, das seiner Schreibfeder entspringt, erwarte ich voller Neugier und bin voller Vorfreude darauf, was mich nun erwarten wird. Endlich lag nun auch Aleph vor mir. Coelho´s Bücher muss ich einfach lesen, egal über welches Thema er schreibt, egal wie dünn oder dick sie sind, ich bin einfach Fan seiner Werke. Auch als ich Aleph in der Hand hielt ging ich nach meine persönlichen coelhoschen Schema vor. Folie ab, keinen Klappentext lesen, Schutzumschlag beiseite und ab zwischen seine oftmals spirituellen Worte.

Bahnhof. Genau dort stand ich, mit Aleph in der Hand. Eine Fahrt in die Zukunft, da schien mir Aleph genau das richtige Buch. Zwar stieg ich nicht in die Transsibirische Eisenbahn, leider, dennoch war ich unterwegs und das Fahrgefühl brachte mich dem Buch sofort näher.

Das Leben ist dieser Zug – nicht der Bahnhof. (mehr …)

Mein böses Herz – ein Psychospiel

420_16095_118741_xxl

Die Thrillerwelle hält an, denn nach „Skript“ von Arno Strobel und „Room27“ von Mirjam Mous musste ich mich nun dringend auch dem Thriller „Mein böses Herz“ von Wulf Dorn nähern.

Das einfache Annähern allerdings ging sehr schlecht, da mich das Buch sofort in sich gezogen hat. Ich hielt beim Lesen förmlich die Luft vor Spannung an und war außerdem unansprechbar, denn was ich mit Doro erlebte konnte nicht aufgeschoben werden. Definitiv nicht!

Dorothea, Doro genannt, ist untergetaucht, in einem Schwimmbecken im Freibad. Dort unten an der Beckenwand leuchten vor ihr drei Worte auf, die sich in ihr festbrennen. Innerhalb des Glases vor dem Scheinwerfer sind diese mit dem Finger untereinander in die Wasserperlen geschrieben, wie an eine beschlagene Fensterscheibe.

Doro erschrickt und die Stimme in ihrem Kopf holt sie wieder ein und auch Kai ist wieder in ihrer Nähe. Kai, ihr Bruder, den sie tot in seinem Kinderbett gefunden hat. Er verfolgt sie seit dieser Nacht. Was in dieser Nacht passierte, weiß Doro nicht mehr. Sie hat diese Stunden aus ihrer Erinnerung gebannt. Jetzt hört sie Kai wieder nach seiner Mama rufen, immer und immer wieder. Sein blau angelaufenes Gesicht, die hervortretenden Augen, sein lebloser Körper, alles erscheint vor ihrem inneren Auge. Doro greift blitzschnell nach einem realen Gegenstand, denn nur dieser kann ihre Gedanken und die Bilder, die vor ihr auftauchen, wegwischen.

(mehr …)