Zum zweiten Mal präsentieren Buch- und Literaturschaffende aus Dresden und dem Umlandder sächsischen Hauptstadt ihre Bücher, Druck- und Verlagsprodukte auf einer eigenen Buchmesse.
Nachdem die 1. Dresdner Literaturmesseschriftgut ihren Besuchern ein breit gefächertes Programm von Literatur bis Handwerk geboten hat und ein voller Erfolg war, findet nun zum 2. Mal die schriftgut in Dresden statt.
Wie bereits im letzten Jahr, gehören auch in diesem Jahr regionale Druckereien, Buchbinder und Papierhersteller zum Rahmen der schriftgut, wie auch Autorenlesungen, künstlerische Vorstellungen und interaktive Aktionen auf zahlreichen Lese- und Kleinkunstbühnen.
Interaktion wird auf der schriftgut im wahrsten Sinne des Wortes groß geschrieben. Ausprobieren, Mitmachen, Versuchen, Diskutieren, Fühlen, Hören und Sehen – all dies wird den Besuchern der Buchmesse von Ausstellern und Künstlern geboten.
Gesundheit steht bei uns an allererster Stelle – Gesundheit ist einfach lebenswichtig und es gibt Tage, an denen sich das ganze Leben einmal überschlägt und sich feste Dinge ändern. Das Jahr 2013 hat sich heute zum zweiten Mal überschlagen und der vorfreudige Artikel aus der Feder von Arndt ist seit wenigen Stunden nicht mehr ganz stimmig und ich muss ihn leider mit schwerem Herzen und tränenden Augen ändern. *schluckschnief*
Wir sind Literatwo und wir bleiben Literatwo – wir gehen durch dick und dünn und zwar lebenslang – egal ob wir räumlich getrennt sind oder nicht. Ihr Leser wisst das…
Literatwo wird in Frankfurt sein, zwar nicht als körperliches Team, aber als Team in einer Person. Ich (Bini) werde in Frankfurt sein und die Messe mit unseren Augen sehen, die Messeluft mit unseren Nasen einatmen und ganz nach unserem Geschmack neue Projekte ans literatwoische Land ziehen.
VERSPROCHEN ARNDT – TEAM!
Alle Jahre wieder, könnte man meinen…! Alle Jahre wieder machen sich literaturbegeisterte Menschen auf den langen und gefahrvollen Weg nach Frankfurt, um dort wie eine buchwild gewordene und absolut buchsüchtige Heuschreckenplage über Verlagsrepräsentanten und Autoren herzufallen.
Sind sie aber auch selbst schuld, wenn sie ihre Haut dort zu Markte tragen und auch im Vorfeld der Buchmesse noch lauthals verkünden, wo genau sie zu finden sind… Wirklich – da kann man doch nur den Kopf schütteln und niemand darf sich ernsthaft wundern, wenn die versammelte Buchgemeinschaft sich vor den kostbaren Ausstellungsdisplays versammelt und um Einlass bittet.
Seit dem Oktober 2009 gehört die Frankfurter Buchmesse fest zu unserem Jahresprogramm und wir haben das Gefühl, dass die Messe sich von Jahr zu Jahr ein wenig mehr zu unserem absoluten Event mausert. Vom Privat- zum Fachbesucher und nun zum dritten Mal als akkreditierte freie Journalisten fühlen wir uns in der Messemetropole fast schon wie in unserem Wohnzimmer.
Nun ist es mal wieder soweit und wir haben unsere Vorbereitungen komplett abgeschlossen. Termine sind abgestimmt, Züge gebucht, Hotel ist reserviert und es kann eigentlich losgehen. Wir freuen uns auf die vereinbarten Verlagsgespräche und sind auch in diesem Jahr mit Pressevertretern aller großen Häuser verabredet. Hier werden die zukünftigen Projekte gemeinsam besprochen und unsere Artikel seit der letzten Messe in Leipzig stehen im Mittelpunkt der Gespräche.
Wir sind offen für alle neuen Themen, versuchen aber natürlich auch diesmal,wie in den vergangenen Jahren, eine für uns typische Bandbreite an Neuerscheinungen für das nächste halbe Jahr auf unsere literatwoische Agenda zu setzen. Wir suchen immer wieder nach besonderen Büchern zum Thema „Gegen das Vergessen“ und sind schon sehr neugierig, was wir hier an Neuem entdecken werden.
Und natürlich freuen wir uns auf viele persönliche Gespräche mit Autoren, die in diesem Jahr besonders wichtig für uns waren. Von A wie Arno Strobel, über B wie Jennifer Benkaubis zu S wie Jonathan Stroud… unsere Liste ist lang und die festen Verabredungen stellen für uns absolute Highlights auf der diesjährigen Messe dar. Kinder- und Jugendbuchautoren geben sich die Klinke mit etablierten Thrillerautoren in die Hand. Unsere Klinke ist eben sehr facettenreich!
Natürlich verstehen wir uns auch wieder als Speerspitze für die Messebesucher, die es erst am Wochenende nach Frankfurt schaffen. Wir berichten ab Mittwoch Nachmittag live aus den Heiligen Hallen und versuchen gute Tipps für euch ausfindig zu machen. Besonders tolle Messestände, Events des Gastlandes Brasilien und heiß begehrte Anlaufpunkte stehen dabei auf unserer Liste ganz oben.
Unsere Literatwo-Facebookseite wird den Schwerpunkt der täglichen Impressionen live in eure heimischen Wohnzimmer bringen und in den ruhigen Abendstunden versuchen wir eine schöne atmosphärische Zusammenfassung des Geschehens hier auf unserem Blog zu veröffentlichen. Das haben wir bisher in jedem Jahr so gemacht und unsere Leser mit wissenswerten Informationen versorgt.
Gut gerüstet könnt ihr dann am Wochenende nach Frankfurt reisen oder eben die Buchmesse aus der Distanz erleben, wenn ihr es gar nicht zur Buchmesse schafft. Über Facebook sind wir natürlich pausenlos ansprechbar und gehen gerne euren Fragen auf den Grund. Also, bleibt einfach dran und schaut immer mal wieder nach, was wir so erleben oder gerade herausgefunden haben.
Natürlich freuen wir uns auch wieder auf Begegnungen mit unseren Lesern und Freunden aus der Bloggerszene. Einige Veranstaltungen, zu denen wir eingeladen wurden sind für diese Treffen absolut prädestiniert. Das „Blog`n Talk“Meeting von Randomhouse am Freitag, das Bloggetreffen beim Carlsen Verlag und das offizielle Arno Strobel-Fantreffen am Samstag stehen fest auf unserer Liste und wir werden dort viele bekannte Gesichter sehen.
Ebenso werden wir, einer mehr als freundlichen Einladung folgend, am Donnerstagabend zu Gast bei Fischer-Verlagsfest sein und auch hier bieten sich gute Chancen uns zu treffen, wenn ihr ebenfalls dort sein solltet. Also gibt es auch in diesem Jahr ausreichend viele Möglichkeiten, uns zu treffen und über gemeinsame Herzensbücher zu sprechen. Und wenn dies nicht ausreicht, dann schreibt uns eine Mail oder kontaktiert uns über Facebook. Es sollte doch absolut möglich sein, dann einen Treffpunkt auszumachen, um uns zu finden.
Einen kleinen Geheimtipp haben wir aber noch zum Abschluss dieses Artikels. Wir sind am Messe-Samstag von 12 bis 13 Uhr in Halle 3.0 (E 107) am Stand des Arena Verlages und treffen uns dort mit sehr interessanten Jugendbuchautoren (z.B. Gerd Schneider, den Schöpfer von „Kafkas Puppe„). Ihr könnt uns gar nicht verpassen, denn wir sehen immer noch so aus, wie ihr uns von den Bildern kennt. Also… auf nach Frankfurt… Bücher suchen, gute Freunde treffen und die Welt der Literatur genießen.
“Meine Schwester starb am 1. März, und das war richtig blöd. Immerhin war das mein Geburtstag. Es war unser Geburtstag. Laura war mein eineiiger Zwilling.”
“Es passierte ganz schnell…”
Diese ersten Zeilen aus dem Kinderroman „Mein Herz schlägt für uns beide„ von Suzi Moore (CBJ) haben wir bis heute nicht vergessen. Zu sehr hat uns dieses Buch nachhaltig beschäftigt und zu intensiv war der Meinungsaustausch mit der Autorin vor und nach dem Schreiben unseres Artikels. Die einzigartige Erzählperspektive aus Sicht der neunjährigen Emma, deren Zwillingsschwester am gemeinsamen Geburtstag stirbt, hält uns bis heute gefangen und hat in der Buchvorstellung von Literatwo für tiefe und aufrichtige Worte gesorgt.
Und doch fehlte uns ein ganz besonderer Blick auf das emotionale Geschehen. Wie würden Zwillingeauf den Roman reagieren? Wie plausibel und greifbar würde das Erzählte für Menschen sein, die durch ein ganz besonderes Band miteinander verbunden sind? Wir mussten nicht lange suchen, denn dies ist nicht der erste Roman, bei dem wir uns diese Frage stellten.
Herzensbücher sind wohl so richtige Herzensbücher, wenn sie ein zweites Mal gelesen werden.
Oftmals bleibt wenig Zeit bei der Bücherflut auf dem weiten Buchmarkt erneut zu einem Schatz zu greifen, der das Leserleben vor ein paar Jahren richtig erhellte. Manchmal muss es aber sein und seit Weihnachten 2012 ruft eines meiner absoluten Lieblingsbücher danach, wieder in die Hand genommen und vor allem gelesen zu werden. Knapp vier Jahre ist es her, dass ich Markus Zusaks Werk regelrecht verschlang.
Ein besonderes Wort hat sich bei mir eingebrannt, ein Wort welches ich nie, nie, nie vergessen werde.
Ein magisches Wort, das Liesel Memingers Pflegemutter Rosa Hubermann zuzuordnen ist. Ein Wort welches den kompletten Roman durchzieht und eine mehr als tiefe Bedeutung hat. Klingt anders? Ist es aber nicht! Erlest es und ihr werdet das Wort ebenso lieben.. Versprochen, ihr Saumenschen! 😉
Viele von euch werden diesen wichtigen Jugendroman bereits gelesen haben und auch dieses Wort kennen und das ist auch gut so! Dennoch gibt es eine kleine Schnittmenge an Lesern, die von diesem Werk noch nichts gehört haben.
Ich selbst habe Arndt lange davon vorgeschwärmt und ihm davon erzählt, dass die Bücherdiebin nach einem 2. Mal gelesen werden ruft und ich selbst musste Liesel wieder treffen und ihr vor allem ein Artikeldenkmal setzen.
JETZT!
Unerwartet und darum umso erfreuter war ich, als Arndt sich „Die Bücherdiebin“ kaufte und mir sagte, dass es sobald ich das Zauberwort JETZT ausspreche, lesend losgeht. Also JETZT! Somit begaben wir uns beide gemeinsam lesend ins Jahr 1939, in den kalten Monat Januar, zurück und trafen den Tod.
Ihr seid noch nie dem Tod begegnet? Gut so, was das reale Leben betrifft, im fiktiven Leserleben sollte dies dringend nachgeholt werden.
Liesels Pflegevater trägt den Namen Hans Hubermann und eigentlich sollte Liesel gemeinsam mit ihrem Bruder in der Himmelsstraße in Molching, einem fiktiven Ort nähe München, ankommen. Die eisige Zugfahrt und der schlimme Hustenanfall kosteten Werner das Leben und der Tod kam Liesel zum ersten Mal ganz nah. Doch nicht nur der Tod, auch ein Buch namens „Handbuch für Totengräber“ kommt Liesel nah und zwar ganz nah, denn sie stiehlt es nach Werners Beerdigung. Die Karriere der Liesel Meminger, der sogenannten Bücherdiebin, beginnt.
Und wer begleitet die neunjährige Liesel die ganze Zeit? Kein Geringerer als der Tod selbst. Der Tod? Richtig, der Tod, denn dieser erzählt die Geschichte der Bücherdiebin mit all ihren Sonnen- und Schattenseiten, er hält das Wortzepter in der Hand und trägt die tödliche Verantwortung.
Saumensch
Liesel freundet sich von Tag zu Tag mehr mit dem gestohlenen Büchlein an, ohne es lesen, ohne Worte des Inhalts wirklich erahnen zu können. Ihr Pflegevater steht Liesel in der schweren Anfangszeit bei, hilft Liesel beim Verkraften des Bruderverlustes und er bringt ihr das Lesen bei. Die schönste Beschäftigung und der beste Fluchtpunkt aus einer kalten Welt, in der ein Mann namens Hitler an der Macht ist.
Zudem schenkt Rudi Steiner, Fan vom olympischen Läuferheld Jesse Owens, Liesel sein Herz. Er wäre gern so schnell wie Jesse, würde Liesel gern einmal richtig küssen und ist für jedes Abenteuer an Liesels Seite bereit. Ein echter, treuer und herzensguter Freund.
Und dann tritt ein Mensch in Liesels Leben, der ihr Herz von einer ganz anderen Seite berührt und in den Keller zieht. Richtig, in den Keller! Ein Mann, ein Jude, ein Freund, der den Namen Max Vandenburg trägt und sich verstecken muss, denn in dieser Zeit geht von ihm große Gefahr aus…
„Die Bücherdiebin“ ist ein Werk fürs Herz, eine regelrechte emotionale Wörterbombe die einschlägt und sich einen Weg in die Langzeiterinnerung jedes Lesers brennt. Wetten? Ich bin glücklich Liesel jetzt schon zweimal begegnet zu sein und Arndt ist glücklich, dass er sich mir angeschlossen hat und seine „Gegen das Vergessen“ – Bibliothek um einen weiteren Roman ergänzen konnte.
Wörterbomben
Auch wenn der Roman hauptsächlich an einem fiktiven Ort spielt, hat er durch und durch reale Schnittpunkte und trägt prägende Wörter in sich.
Arndt hat die Bücherdiebin sogar in den Fahrradsattel getrieben, denn wenn man in der Nähe von Dachau lebt, den Fluss Amper vor der Haustür hat und zudem in einer Stadt wohnt, in der es ein Denkmal an die Todesmärsche (April 1945) gibt, ist eine Tour auf den Spuren des Romans unausweichlich. Mir hat Arndt dadurch noch zusätzliche Bilder geschenkt, die unsere Lesereise noch mehr untermalen und das gemeinsame Band verstärken.
Nicht nur inhaltlich ist der Roman voller Tiefe, auch die Gestaltung, innen wie außen, ist ein Kunstwerk. In 10 Teile ist der Roman gegliedert und jeder dieser ist in Kapitel unterteilt, die der Tod in seiner Art gestaltet. Der Tod kann selten Dinge für sich behalten und konfrontiert den Leser gleich zu Beginn in Stichpunktform mit den wichtigsten Inhalten der folgenden Seiten.
Dieses Stilmittel ist keinesfalls störend und raubt auch keine Illusionen, denn der Tod möchte diese Illusionen auch gar nicht erst zulassen.
Der Tod ist hart, aber auch der Tod hat ein Herz.
Einen Jugendroman, der in der Zeit des Nationalsozialismus spielt und so emotional umfassend ist, wie ihn Markus Zusak schreibt, ist selten. Denn diese Art der Aufmachung ist bisher wirklich einmalig und öffnet außergewöhnlich die Leseraugen und schärft den „Gegen das Vergessen Sinn“.
Tod
Bücher spielen für die Protagonistin eine wichtige Rolle und sind der Anker in einer Zeit, die wir selbst zum Glück nie erleben mussten. Die Beziehungen der verschiedenen Charaktere sind so sagenhaft brillant geschildert, dass sie unvergessen bleiben. Zudem gibt es zwei absolute Besonderheiten zwischen den Seiten, die sich einbrennen. Merkt euch neben dem Wort Saumensch, auch die zwei Worte Überstehmann und Worteschüttlerin.
„Die Bücherdiebin“ hat mein Leserleben nun bereits zum zweiten Mal augenöffnend erleuchtet, Arndts Herz genauso schnell erobert wie meins damals und bekommt in unserer Schatzstraße der Literatur die unvergessliche Hausnummer „45“. Liesel, die kleine Bücherdiebin, hat unsere Herzen gestohlen!
Aus dem Ich-Denkmal, wird jetzt ein Wir-Denkmal und unserem Denkmal sollten noch viele weitere folgen!
30 min von meinem Wohnort (Dresden) entfernt, liegt das Kinderdorf namens Schneckenmühle. Es ist heute noch, wie auch damals in der DDR, ein Ferienlager, welches ich allerdings nicht selbst besuchte.
Überhaupt nicht weit von mir entfernt war allerdings „Schneckenmühle“ (C.H. Beck) in gebundener Buchform aus der Schreibfeder von Jochen Schmidt. Also machte ich mich bereit für den Sommerausflug ins Ferienlager und versetzte mich gedanklich in meine Kindheit zurück und der Ausflug ins Ferienlager, in eine unberührte Zeit in der es noch keine wirklichen Probleme gab, konnte beginnen. Ich roch die Freiheit und freute mich auf die Auszeit.
Neben dem Roman war es für uns Literatwos allerdings interessant, wirklich jemanden zu finden, der genau das Ferienlager Schneckenmühle kennt. In Facebook gibt es eine Gruppe in der ehemalige Schneckenmühle-Kinder zu finden sind und nicht nur die, denn auch die aktuellen Betreuer und Ferienlagerbewohner, konnte ich aufstöbern. Eine zögerliche Annäherung begann und aus dem langen Suchen, wurden ein Finden.
Wie es der Zufall manchmal will, fand sich eine ehemalige Besucherin namens Annika, die zudem auch noch Jochen Schmidts Roman gelesen hat. Annika war bereit über ihre damalige Zeit, ihre schönsten Erlebnisse, zu berichten und ein paar Bilder zur Verfügung zu stellen.
Sie selbst ist 1995 das erste Mal über ihre Mutter, deren Freundin zu den Gründern gehörte, per Klassenfahrt hingefahren und seit 1998 so ziemlich jedes Jahr als Kind dort gewesen. Später half Annika in der Küche und seit dem Jahr 2000 ist sie Betreuerin. Diesen Job übt sie ehrenamtlich in ihrem Haupturlaub aus. Annika wohnt in Berlin, ist 29 Jahre, ist gelernte Restaurantfachfrau und kann einfach nicht ohne Schneckenmühle.
Ihre spontanen Erinnerungsworte zu schönsten Erlebnissen lauten: „Es gibt nirgendwo einen so schönen Sternenhimmel, die Hochzeit auf der Abschlussdisco, wenn man 1-2 Wochen um einen Jungen kämpft, sich unglaublich unsicher ist, man (in welcher Form auch immer) versucht herauszubekommen wie er übers „Heiraten“ denkt und über einen selber und wenn er dann ja sagt.
Genau das Gleiche beim Tanzen zu Kuschelmusik, wenn man dann eng umschlungen mit dem Jungen seiner „Träume“ zusammen tanzt. Und dann der tragische furchtbare Abschiedstag voller Tränen. Egal ob man die neuen Freunde schon vor der Ankunft in Berlin vermisst oder noch schlimmer „den“ Jungen.
Als Betreuerin finde ich es immer super klasse, wie kreativ die Kinder doch sein können, wenn sie sich zum Beispiel etwas zum Open Air ausdenken sollen du wie stolz sie dann sind, wenn alle auf einen gucken, man selber im Rampenlicht steht, aber das Publikum nicht sehen kann, durch die Lichter und danach alle applaudieren und einem ein riesiger Stein vom Herzen fällt…
Den Roman „Schneckenmühle“ habe ich bisher zur Hälfte gelesen, aber ich muss sehr oft lachen, weil ich absolut verstehen und nachvollziehen kann, was geschrieben und beschrieben wird. Vor allem so kleine Details, wie die Rhabarberpflanzen am Wegrand, die Kurven usw., stimmen einfach überein und gehören zu den Dingen, die man sich nebenbei einfach merkt -auch die Kinder. Und man fiebert einfach mit weil man es jahrelang selber erlebt oder beobachtet.“
Annikas Worte treffen sich mit Jochen Schmidts Worte, der den Ausflug anhand des 14-jährigen Protagonisten und Ich-Erzählers namens Jens, möglich macht.
Alte schwarz-weiß Bilder bekommen in den Köpfen Farbe und alte Zeiten werden durch Schmidts Worte wieder bunt.
Jochen Schmidt schreibt in kindlicher Komik, die uns „Erwachsenen“ nur allzu gut bekannt ist. Die erste Liebe, der Bezug eines Doppelstockbetts, Nachtwanderungen, Mädchen, Jungen, Ausflüge, Natur, Abenteuer und jede Menge Blödsinn und das in eine Zeit verpackt, in der sich das Rad der Mühle in eine andere Richtung zu drehen beginnt.
Ich selbst konnte viel lachen, fühlte mich wieder wie 14, völlig sorgenfrei, wie auf Urlaub im Ferienlager und trotz einigen Wortwirrungen sehr wohl im sächsischen Ferienlager und Jens seinen Gedankengängen.
Eine Empfehlung für alle Leser die entschleunigen, einen Ferienlagersommer verleben und gedanklich in die Zeit der Pubertät zurück wollen. Ein langsamer, leicht melancholischer Roman der frische DDR-Wendeseiten enthält.
P.S.Es scheint viele „Schneckenmühler“ zu geben und vielleicht liest diesen Artikel der ein oder andere. Wer Lust hat sich lesend nach Schneckenmühle zu begeben, der braucht sich nur zu melden und wir Literatwos schicken den Roman auf die Reise, denn wir würden uns freuen, noch mehr Stimmen zum Roman von Schneckenmühlern zu bekommen.
Seit „Himbeertoni“ hat sich vieles geändert und nicht nur die Himbeere wurde zur Erdbeere, sondern auch Anton Hornig, der uns sehr gut bekannte Hauptprotagonist, vom Alt Punk zum Vater von Zwillingen.
Die wilde Zeit liegt nun hinter ihm und das Familienleben beginnt. Ähm… sagen wir mal so, es sollte beginnen. Anton versucht sich immer mehr darauf einzulassen und in seiner Rolle als fürsorglicher Vater von 3-jährigen Zwillingen anzukommen, wenn ihm das auch an einigen Stellen schwer fällt. Aber der Versuch zählt und das damalige chaotische in den Tag Hineinleben bekommt nach und nach Struktur.
Sinniert Anton immer mal wieder den genialen Zeiten von damals, der fliegenden Freiheit und des ungebundenen Lebens nach, wird er doch schnell wieder anhand einer Ladung Kleinkinderblödsinn auf den Boden der Realität geholt. Also das leckere Astra Biergetränk mal auf Seite und das Spielzeug herangeholt und bei all dem ganzen Neuland, was sich auch nach drei Jahren immer mal wieder wie neu anfühlt, die eigene Frau nicht vergessen.
Anton ist soweit, sein Inneres schreit nach Hochzeit und er macht seiner Ada einen Heiratsantrag. Es könnte alles so schön sein, denn die Kinder sind bereits 3 Jahre auf der Welt, die Wohnung ist zusammengelegt und Anton liebt Ada. Wenn nicht jetzt, wann dann…
Es könnte so schön sein, ist es aber nicht, denn Ada sagt:
NEIN.
N – E – I – N.
Nein! Nein? Ja, nein!
Anton wäre nicht Anton, wenn er nicht erst mal der „Nein-sage-Sache“ auf den Grund gehen und den Kampf um Ada beginnen würde. Dabei dürfen Bier und die Punkmucke nicht fehlen, sonst wäre das Leben kein Leben. Doch was ihm bei der Ergründung passiert, schlägt dem Bierfass doch wirklich fast den Boden aus. Alles beginnt mit A wie Ada, setzt sich über I wie Ikea fort und missglückt mit S wie großer Sylturlaub. Als sich dann noch ein W wie Wohnungskündigung und M wie Musterhaussiedlung dazwischen mogeln und das Ganze von einem E wie Erdbeerschorsch gekrönt wird, ist Anton fast am Kollabieren. Natürlich ist alles mit melodischen Zeilen unterlegt, sonst würde etwas fehlen!
Absoluter Lachmuskelkater ist nach dem zweiten skurrilen Kracher aus der seidelschen Schreibfeder vorprogrammiert. Eine verrückte Situation jagt die nächste und wer die unterschiedlichen Charaktere von nicht wirklich erwachsenen Männern kennt, ahnt was im Roman alles passieren wird. Zumal sich in die ganze Situationskomik stellenweise obertrockener Humor mischt, wo es letztendlich kein Halten gibt und so laut gelacht werden muss, dass die Bücherregale wackeln oder Mitmenschen denken, dass man als Leser selbst gerade zum Erdbeerschorsch mutiert ist.
Auf Anton Hornig und seine Freunde ist Verlass oder ist Anton mit seinen Freunden eher verlassen? Auf diese und einige weitere Fragen gibt es Antworten die unbedingt erlesen werden sollten. Wir haben uns sehr gut unterhalten gefühlt und können zweistimmig sagen, dass hier vorwiegend die Männer zugreifen und sich auf einiges gefasst machen sollten. Jeder Mann wird sich in Joachim Seidels zweitem Roman wiederfinden und danach grinsend wissen wollen, was im Himbeertoni passiert ist. Ein grelles Männerbuch der Extraklasse!
Den „Himbeertoni“ haben wir ebenso gemeinsam genossen und Arndt kann einiges erzählen, denn er hat mit Seidels Debütroman eine Lebenswellenbewegung bewältigt und er verknüpft das pinke Buch mit einer tiefgehenden Herzensangelegenheit. Eine Berg- und Talreise mit pinkem Gefühlsanstrich.
Joachim schreibt nicht nur genial unterhaltsam, er ist es auch, was er uns vor knapp drei Jahren in München bewiesen hat. Er kann ganze Buchgeschäfte rocken, denn wenn sich seine rauchige Lesestimme mit Gitarrensound mischt, gibt es kein Halten mehr. Einen unvergesslichen Abend, an den wir uns gern immer wieder erinnern, haben wir gemeinsam verlebt.
Der „Erdbeerschorsch“ wäre wohl kein „Erdbeerschorsch“, wenn die punkige Mischung, der heldenhafte Sound der Seiten nicht zu spüren wäre. Egal was passiert, die Situation wird und muss gerockt werden, es gibt keine andere Wahl. Drama, Humor, Ironie, Gefühl, Musik, Komik – eine Mischung bei der es kracht und das ist gut so!
Unser fruchtiger Lesetipp für den Sommer: „Himbeertoni“ und „Erdbeerschorsh“ von Joachim Seidel (Piper Verlag).
Wir lieben unsere literarischen Zeitreisen und lassen uns immer wieder gerne von Autoren in längst vergangene Epochen entführen. Wir lieben es, zu fühlen, zu erleben, zu ertasten und letztlich auch zu erkennen, warum bestimmte Geschichten sich nur zu bestimmten Zeiten ereignen konnten. Wir möchten dabei sein… mit Haut und Haaren… mit voller Leidenschaft.
Das Jahr 1913 mit seinem Sommer des Jahrhunderts haben wir tief in unsere Herzen geschlossen und die Einladung des Dresdner Buchverlages, uns gemeinsam mit dem Schriftsteller Michael Braun in das Jahr 1923zu begeben, war einfach zu verlockend. Was hat sich wohl in 10 Jahren verändert, wie hatte man den Ersten Weltkrieg überstanden und was würde uns in Dresden erwarten? Die Freude war riesig, als wir endlich den Hauch eines neuen Jahres erfühlen durften, auch wenn es aus heutiger Sicht schon 90 ist.
Bei Literatwo gibt es die gerade nicht…. Unsere Gedanken sind in den Regionen, die gerade vom Hochwasser heimgesucht werden. Sowohl in Bayern als auch besonders in Sachsen kämpfen Menschen um ihre Existenz und ihre Zukunft. Und das Wasser steigt.
Meißen meldet ständig steigende Pegelstände und in allen Gedanken wird auch ein harter Kampf um das am Mittwoch beginnende Literaturfest Meißen in dieser malerischen Stadt gekämpft. Neben all den Kämpfen, denen sich die Menschen gerade stellen. Mit Stand 04. Juni hat man diesen Kampf eingestellt, um sich den großen Herausforderungen der nächsten Tage mit aller Konzentration stellen zu können! (siehe unten)
Grimma versinkt erneut in den Fluten und Dresden steht am Rande einer Jahrhundertflut… Aus Tschechien drückt das Wasser nach.
Tagesordnung und Bloggen… heute bitte nicht… wir denken fest an all diejenigen, deren Füße nicht trocken sind, an diejenigen, die nicht zuhause schlafen können und an all die unzähligen Helfer.
Symbolisch denken wir unsere Sandsäcke dorthin, wo sie gerade besonders gebraucht werden…. und schweigen schreibend…
Mit Stand 04. Juni 12 Uhr wurde mitgeteilt, dass das Literaturfest Meißen abgesagt wurde!
Eine weise Entscheidung geprägt von Verantwortung und richtiger Priorisierung.
Keine Entscheidung kann richtiger sein. Es gilt, alle Ressourcen zu bündeln, um sich mit voller Kraft dem Hochwasser zu stellen und es muss vermieden werden, dass bei angeschlagener Infrastruktur Gäste eines Lesefestes in die Stadt strömen. Kompliment für diese schwere aber mehr als richtige Entscheidung! Bücher bleiben…. sorgt bitte dafür, dass Meißen so bleibt, wie wir es lieben. Dann sehen wir uns 2014 trockenen Fußes!
Aktuelle Informationen zur Stadt Meißen und der Entwicklung des Hochwassers: Facebook Stadt Meißen
Aktuelle Informationen zum Literaturfest in Meißen vom 5. – 9. Juni: Facebook Literaturfest
Dieser Kurzartikel, welcher eigentlich eher ein Aufruf ist, fällt in die Kategorie Suche/Biete 😉
Wir suchen: Ferienlagererlebnis Wir bieten: Roman „Schneckenmühle“ von Jochen Schmidt
Wer war selbst in Schneckenmühle oder kennt jemanden, der vielleicht jemanden kennt, der in Schneckenmühle war und uns ein Erlebnis für die bald folgende Rezension zur Verfügung stellen möchte?
Wäre super klasse, wenn wir jemanden finden, der Schneckenmühle in und auswendig kennt und uns an einem seiner Erlebnisse teilhaben lassen möchte.
Als Dank wartet der Roman auf euch und euer Erlebnis in unserer Rezension!
Buchmesse, Buchmesse, Buchmesse – ihr denkt, wir können diesen wundervollen Namen nicht mehr hören? Da denkt ihr komplett falsch, denn wir fühlen uns hier einfach pudelwohl.
Damit auch die daheim gebliebenen Leseratten sich wie auf der Messe fühlen, gibt es heute von uns ein paar Impressionen.
Kommt einfach mit uns durch die gefüllten Messehallen und lasst eure Blicke gleiten, auf der Suche nach neuen buchigen Schätzen. Wir haben auf jeden Fall ganz viel Spaß und genießen das Bad in der Menge. Einige von euch konnten wir schon treffen, was uns sehr gefreut hat. Vor allem viele bisher noch unbekannte Gesichter, aber Fans von Literatwo. Wahnsinn!
Im Vorfeld können und müssen wir euch verraten, dass 2013 ein ganz spannendes literarisches Jahr für uns und somit auch für euch wird. Viele Neuerscheinungen warten aufs großes Lesevolk und wollen in die Herzen geschlossen werden. Auch die ein oder andere Überraschung haben wir wieder im Gepäck und natürlich haben wir auch viele Ideen für unser Jahresgewinnspiel in unseren Literatwo-Lesegehirnen abgespeichert. Ihr wolltet es ja so 😉
Mark Twain unser treuer Begleiter war natürlich mit uns unterwegs, wie ihr oben auf dem Bild schon erkennen konntet. Eine wahnsinns klasse Aktion war das und es wird auf jeden Fall twainisch bei uns weiter gehen. Wir bauen sozusagen weiter darauf auf und nehmen euch mit ins Leseboot.
Unsere Piep-Mama Sandra Vogel vom Piepmatz-Verlag darf natürlich auf keiner Messe fehlen und ein Treffen ist natürlich Pflicht. Herumzwitschern muss einfach sein und zwischen den ganzen bunten Vögeln ist dies einfach herrlich. Ein jährliches Messebild steht grundsätzlich auf der Messeordnung und bei dem herrlichen Sonnenschein macht doch alles gleich doppelt soviel Spaß.
Lesen macht schön, oder? Ja, dies dachten wir uns – lach. Wir finden den Spruch einfach klasse und haben uns köstlich darüber amüsiert, welche Blicke die Besucher auf das T-Shirt geworfen haben. Wir sind jederzeit für neue Sprüche offen und haben uns diesen gleich bildlich notiert, sozusagen. Also lest was das Zeug hält, wir tun es schließlich auch 😉
Shades of Grey kennt ja nun inzwischen jeder Bücherfreak, oder? Aber was ist mit Shades of hä? Na wie wärs? Auch hier mussten unsere Lachmuskeln so einiges aushalten und wir haben uns das Büchlein gleich einmal näher angeschaut. Wäre das nicht was für uns? Wir grübeln noch, ob wir das Lesegenre mal komplett wechseln sollten.
Gestern haben wir uns kurzfristig entschlossen, zu einer kleinen Aktion aufzurufen. Auf unserer Literatwo Facebookseite haben euch mitgeteilt, dass ihr unbedingt am Lesespaten Verlag vorbei kommen solltet, denn die ersten drei Besucher, die Grüße von Literatwo ausrichten, bekommen eine kleine Überraschung. Wir geben euch den Tipp und schwupps wart ihr auch schon am Stand. Glückwunsch den Teilnehmern und Überraschungsabsahnerinnen.
Zeit zum ausgiebigen Bad auf der Messe haben wir uns natürlich auch genommen, wie ihr sehen könnt. 15 min in der Wanne mit einem Wannenbuch ist einfach wundervoll. Lustige gelbe Quietscheenten waren auch vorhanden, dem Lesebadespaß stand also nix mehr im Weg und schon waren wir nass 😉
So genug geplaudert, jetzt verlassen wir den Pressebereich und es geht wieder in die Besuchermenge. Kommt einfach mit! Leider schließt die Messe noch heute ihre Tore und die verbleibende Zeit muss umfassend genutzt werden.
Auf geht´s und solltet ihr nichts mehr von uns lesen, dann haben wir uns hier zwischen den Ständen eingenistet und gehen nie wieder weg 😉
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