Ehrlich gesagt, weiß ich gar nicht, wovon ich zuerst schwärmen und erzählen soll. Von den wundervollen Covern – ich mag alle drei so sehr, sie strahlen so eine Ruhe und Geborgenheit aus. Eine wirkliche Freude fürs Auge und die Seele. Oder von einer wirklich langen und aufschlussreichen Zugfahrt mit dem Northlander durch Kanada – mein Bruder ist stark zugbegeistert und durch seine Leidenschaft bin ich schon einige Strecken mit dem Zug abgefahren, diese hier allerdings noch nicht. Und ich könnte dir gleich zu Beginn verraten, dass ich den neuen Roman von Jocelyne Saucier „Was dir bleibt“ (Insel) sehr gern gelesen habe, dennoch gefallen mir „Ein Leben mehr“ und „Niemals ohne sie“ viel besser.
Das kann uns keiner nehmen ~ Matthias Politycki
Tatsächlich ist es natürlich schöner, über Bücher zu schreiben, die man wirklich sehr gern gelesen hat. Aber ich möchte hier nicht aussortieren, sondern ich behalte weiterhin bei, auch mal ein Buch zu kritisieren. Auch die Enttäuschung muss mal an die Luft und ich habe es immer noch nicht ganz verkraftet, was mir mit dem neuen Roman „Das kann uns keiner nehmen“ (HoCa) von Matthias Politycki passiert ist. Es war im Sommer 2020…
Das Haus in der Claremont Street
Liebe Leser*innen, ihr müsst mir jetzt absolut vertrauen und ihr dürft euch nicht verschreckt wegdrehen und den Roman abwinken, wenn ich die Ausgangsszene des Romans schildere. Ich verspreche hoch und heilig, dass dieser Roman ein absolutes Highlight aus Kanada ist, was nicht verpasst werden darf! Aufgrund der ereignisreichen Geschichte, vor allem aber wegen Tom, der zu Beginn den Tod beider Eltern auf grausame Art miterleben muss. Aber auch, weil es dennoch so lebensbejahend und richtig, richtig schön ist. Wiebke von Carolsfelds „Haus in der Claremont Street“ muss wirklich von jedem betreten werden, da es irgendwie zu jedem passt!
Bergsalz ~ Karin Kalisa
Als ich Anfang November 2020 ein Paket vom Verlag Droemer bekam und nach dem Öffnen den Roman „Bergsalz“ von Karin Kalisa in den Händen hielt, war ich ganz schön perplex. Dass sie einen neuen Roman veröffentlicht hat, ist mir völlig entgangen, dabei ist die Autorin für mich keine Unbekannte. Ich durfte Sie bereits in der Buchhandlung Findus in Tharandt persönlich treffen und ich habe von ihr schon „Sungs Laden„, das Weihnachtsbuch „Sternstunde“ und den Roman „Radio Activity“ von ihr lesen, mit dem sie mich 2019 absolut überzeugte.
Last Minute Weihnachtsbuchtipp
Bist du auch in diesem Jahr wieder spät dran? Und dann auch noch mitten im Lockdown?
Du suchst noch ein Weihnachtsbuch auf den letzten Drücker? Einen Last Minute Weihnachtsbuchtipp habe ich tatsächlich noch für dich und der ist regelrecht kompatibel mit vielen Lesergeschmäckern. Mich hat der Roman sehr begeistert, vor allem weil ich ein leichtes Buch, natürlich dennoch möglichst ohne Kitsch und dazu auch noch weihnachtlich suchte. Meine Erwartungen hat „24 gute Taten“ von Jenny Fagerlund erfüllt und darum ist es mein Last Minute Weihnachtsbuchtipp.
Meer & Libellen
Irgendwann werde ich mir wohl mal ein Libellen-Tattoo stechen lassen, zumindest so der Plan. Ich mag Libellen und ich gebe zu, dass das ein Grund war, um zum Roman von Yvonne Adhiambo Owuor zu greifen. Außerdem hatte ich schon lange wieder große Lust, mehrere Stunden zwischen den Seiten gehalten zu werden. 600 Seiten sind da schon sehr praktisch und bisher wurde ich selten enttäuscht, wenn die Geschichte eine weibliche Hauptfigur hat.
Dabei denke ich an „Die Farbe der Milch„, „Kukolka“ und „Miroloi“
Robin und Lark ~ Alix Ohlin
Zwar habe ich keine Schwester, aber ich habe einen Bruder und unser Verhältnis ist sehr innig. Ich möchte sogar behaupten, dass ich niemanden in meinem engen Familien- und Freundeskreis kenne, der so ein inniges Verhältnis zu seinem Geschwister hat. Was ziemlich schade ist, wie ich finde. Schon auf dem Cover von „Robin und Lark“ (C.H. Beck) dem Roman der Autorin Alix Ohlin ist zu erkennen, dass die beiden Schwestern sich sehr nahe stehen und füreinander da sind. Ein wirklich schönes Bild der Verbundenheit.
Was ich im Wasser sah ~ Katharina Köller
Die Frage ist: Was sah ich im Wasser und warum fühle ich mich jetzt immer noch so nass, so halb im Wasser stehend. Wasser atmend…
Katharina Köller hat mich ganz schön gefordert und ratlos zurückgelassen. Ich habe versucht zu trocknen, die feuchten Haare zu bändigen und immer wieder meine Klamotten ausgewrungen – mich geschüttelt und sortiert, die Tropfen von der Brille gewischt. Und doch blieb ich nass, verstört, aber auch fasziniert zurück.
Thommie Bayers gefährliche Überdosis
Bekannt ist inzwischen, dass mich Thommie Bayer fesselt(e) und ich von ihm 11 Bücher besitze. Nachdem ich vor wenigen Tagen über meine Bayer-Sammlung schrieb, wurde mir zugetragen, dass es bald Nachschub gibt. „Das Glück meiner Mutter“ erscheint am 15.03.2021 im Piper Verlag. Da ich jetzt eine ganze Zeit pausierte, werde ich im nächsten Jahr meine Sammlung erweitern.
Bis dahin schwelge ich in Leseerinnerungen und empfehle eine Überdosis Liebe und die Bekanntschaft mit der gefährlichen Frau!
Willkommen ~ Yi-seol Kim
Willkommen in der Welt der Prostitution – so wollte ich eigentlich nicht mit der Vorstellung des Romans von der koreanischen Autorin Yi-seol Kim starten. Dennoch habe ich mich für diese ersten Worte entschieden, um gleich zu verdeutlichen, dass es sich um KEIN Wohlfühlbuch handelt, sondern vorwegnehmen, das sehr harte Lebensausschnitte zwischen den 176 Seiten stecken. Diese haben es in sich, rufen eventuelle Übelkeitsgefühle hervor und müssen wirklich gut verdaut werden. Und doch: lesen, lesen, lesen!